Afghanistan

Karzai-Vereidigung: Angst vor Anschlag

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Eine öffentliche Zeremonie ist nicht vorgesehen. Alle Flüge wurden abgesagt.

Die Sicherheitskräfte in der afghanischen Hauptstadt Kabul haben sich am Mittwoch auf die Vereidigung von Präsident Hamid Karzai für eine weitere fünfjährige Amtszeit vorbereitet. Die Patrouillen wurden verstärkt, Hubschrauber kreisten über der Stadt. Es wird befürchtet, dass die radikal-islamischen Taliban während der Zeremonie am Donnerstag einen Anschlag verüben könnten. Zu der Feier werden Vertreter von 42 Staaten in Kabul erwartet.

Die internationale Gemeinschaft hofft, dass Karzai nach seiner von Wahlbetrug überschatteten Wiederwahl nun ein Kabinett benennt, das klare Reformen umsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei die Bekämpfung der Korruption. Dazu kündigte die afghanische Regierung am Montag eine spezielle Einheit an, die gegen Bestechung, Günstlingswirtschaft und Korruption vorgehen soll.

Drohung der USA
Es ist bereits der dritte Anlauf zur Bekämpfung der Korruption unter Karzai. Kabinettsmitglieder versicherten, dieses Mal seien die Erfolgsaussichten besser. Die USA haben gedroht, die zivile Hilfe einzustellen, wenn die Regierung nicht Rechenschaft über die Verwendung der Mittel ablegen kann. Sowohl die USA als auch die NATO haben zudem erklärt, sie würden die grassierende Korruption in ihre Entscheidung miteinbeziehen, ob sie mehr Truppen nach Afghanistan schicken.

Eine öffentliche Zeremonie zur Vereidigung von Karzai wird es wegen der Sicherheitsbedenken nicht geben. Die Feier wird im Präsidentenpalast und vor einem streng ausgewählten und kontrollierten Publikum stattfinden. Seit einem Attentatsversuch 2008 meidet Karzai öffentliche Auftritte.

Der Donnerstag wurde wegen der Vereidigung zum Feiertag erklärt. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, zu Hause zu bleiben, um den Verkehr in der Stadt zu verringern und Kontrollen zu erleichtern. Alle Flüge von und nach Kabul wurden abgesagt.

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