Israels Ex-Präsident widerrief das Ja zur außergerichtlichen Einigung.
Der frühere israelische Staatspräsident Moshe Katzav muss sich wegen Vergewaltigung vor Gericht verantworten. Der Generalstaatsanwalt will den Vorgänger von Präsident Shimon Peres wegen eines Übergriffs auf eine ehemalige Mitarbeiterin anklagen. Der Ex-Präsident hatte im August eine außergerichtliche Einigung widerrufen und will im Prozess seinen Namen reinwaschen.
20 Jahre Haft möglich
Bei einer Verurteilung wegen
Vergewaltigung würden ihm bis zu 20 Jahre Gefängnis drohen. Nach der
Absprache mit der Staatsanwaltschaft wäre der ehemalige Likud-Politiker mit
einer Bewährungsstrafe davongekommen.
4 Damen betroffen
Katzav hatte seine Funktion ruhen lassen und
war schließlich kurz vor dem Ende seiner Amtszeit im Juni 2007
zurückgetreten, nachdem ihm vier frühere Mitarbeiterinnen vorgeworfen
hatten, sie als Präsident und früher als Vizepremier und Tourismusminister
unsittlich berührt und geküsst und in zwei Fällen vergewaltigt zu haben.
Die umstrittene außergerichtliche Einigung hatte in der israelischen Öffentlichkeit lebhafte Empörung ausgelöst. Viele sahen darin einen Beweis für die Vorzugsbehandlung einer moralisch bankrotten und korrupten politischen Elite. Katzav hatte immer wieder seine Unschuld beteuert und von einer "Hexenjagd" gesprochen. Er habe der Absprache, sich im Anklagepunkt der sexuellen Belästigung schuldig zu bekennen, nur zugestimmt, um seine Familie zu schützen, sagte er.