4 Damen betroffen

Katzav wegen Vergewaltigung angeklagt

08.03.2009

Israels Ex-Präsident widerrief das Ja zur außergerichtlichen Einigung.

Zur Vollversion des Artikels
© AFP
Zur Vollversion des Artikels

Der frühere israelische Staatspräsident Moshe Katzav muss sich wegen Vergewaltigung vor Gericht verantworten. Der Generalstaatsanwalt will den Vorgänger von Präsident Shimon Peres wegen eines Übergriffs auf eine ehemalige Mitarbeiterin anklagen. Der Ex-Präsident hatte im August eine außergerichtliche Einigung widerrufen und will im Prozess seinen Namen reinwaschen.

20 Jahre Haft möglich
Bei einer Verurteilung wegen Vergewaltigung würden ihm bis zu 20 Jahre Gefängnis drohen. Nach der Absprache mit der Staatsanwaltschaft wäre der ehemalige Likud-Politiker mit einer Bewährungsstrafe davongekommen.

4 Damen betroffen
Katzav hatte seine Funktion ruhen lassen und war schließlich kurz vor dem Ende seiner Amtszeit im Juni 2007 zurückgetreten, nachdem ihm vier frühere Mitarbeiterinnen vorgeworfen hatten, sie als Präsident und früher als Vizepremier und Tourismusminister unsittlich berührt und geküsst und in zwei Fällen vergewaltigt zu haben.

Die umstrittene außergerichtliche Einigung hatte in der israelischen Öffentlichkeit lebhafte Empörung ausgelöst. Viele sahen darin einen Beweis für die Vorzugsbehandlung einer moralisch bankrotten und korrupten politischen Elite. Katzav hatte immer wieder seine Unschuld beteuert und von einer "Hexenjagd" gesprochen. Er habe der Absprache, sich im Anklagepunkt der sexuellen Belästigung schuldig zu bekennen, nur zugestimmt, um seine Familie zu schützen, sagte er.

Zur Vollversion des Artikels