Illegale Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen ist in Burma seit Jahren Alltag. Der burmesiche Handelsvertreter rät von Urlaubsreisen ab.
Ohne Bezahlung, ohne Pausen und ohne Verpflegung würden Menschen in Burma zur Arbeit für das herrschende Regime gezwungen, erzählte der Generalsekretär der Federal Trade Union of Burma (FTUB), Herr U Maung Maung, am Montag bei einem Vortrag in Wien. Dabei würden die Menschen nicht nur zum Bau von Straßen oder zum Schleppen von Munition eingesetzt, auch zum Schutz vor Landminen würden Zivilisten herangezogen - indem sie einige Meter vor den Truppen marschieren.
Frauen und Kinder
Wer in Burma nach 22.00 Uhr noch auf der Straße ist, mache sich verdächtig, erzählt der Exilburmese. Wer vom Militär aufgegriffen wird, lande im Gefängnis und würde zu einer Geldstrafe verurteilt. Wer diese nicht bezahlt, würde in Arbeitslager überstellt. In den ländlicheren Gebieten würden Menschen nach belieben zur Zwangsarbeit herangezogen - auch ohne Vorwand. Auch Frauen und Kinder seien betroffen - " das Regime diskriminiert nicht", meinte U Maung Maung dazu. Wer sich widersetzt, würde umgebracht. Auch im Arbeitslager würden viele an Erschöpfung sterben.
Übergriffe dokumentieren
Um einen breiteren Widerstand gegen jegliche Form militärischer Willkür in der Bevölkerung zu verankern, sei die UN-Menschenrechtskonvention in etwa acht ethnische Sprachen übersetzt worden und liege sogar als Cartoon auf, erzählte U Maung Maung.
Zudem würden Leute augebildet, die miltiärischen Übergriffe statistisch zu dokumentieren: Bei der internationalen Organisation für Arbeit (ILO) seien in den letzten Monaten über 500 dokumentierte Fälle von Zwangsarbeit - 48 davon mit Todesfolge - eingelangt. Mit diesen Daten wolle man sich an die UNO wenden, damit diese den internationalen Druck auf die in Burma herrschenden Militärs erhöht.
Urlaub in Burma?
Von Urlaubsreisen rät der Generalsekretär derzeit ab. Selbst private Reiseanbieter würden Abgaben an das Regime zahlen müssen und mit den Einnahmen aus dem Fremdenverkehr würden neue Waffen gekauft. Zudem seien die Arbeitsbedingungen im Tourismussektor " der Zwangsarbeit ähnlich".