Rindfleisch-Verbot
Keine brasilianischen Burger für EU-Bürger?
11.12.2007
Die EU überlegt ein Einfuhrverbot für brasilianisches Rindfleisch. Das Fleisch soll gesundheitsschädliche Wachtumshormone enthalten.
Die Europäische Kommission plant strengere Vorschriften für Rindfleischimporte aus Brasilien. Das bestätigte Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso am Dienstag in Straßburg. Er wolle einer Entscheidung jedoch nicht vorgreifen. Nach Informationen einer mit den Beratungen vertrauten Person hat Gesundheitskommissar Markos Kyprianou einen entsprechenden Vorschlag gemacht.
Illegale Wachstumshormone im Fleisch
Die Sprecherin von Kyprianou
sagte, der Kommissar werte derzeit die Ergebnisse eines Besuchs in Brasilien
aus. Experten der EU waren im November dorthin gereist, um Beschwerden
irischer und britischer Bauern nachzugehen. Diese beklagten, die
brasilianischen Konkurrenten verabreichten ihren Rindern illegal
Wachstumshormone. Die Regierung und der Landwirtschaftsband Brasiliens
wiesen das zurück und erklärten, sie hielten sich an Empfehlungen der EU zur
Tiergesundheit vom März diesen Jahres.
Irische Landwirte könnten vom Importverbot profitieren
Kyprianou
hatte im Oktober bereits Brasilien gewarnt, vor Handelsbeschränkungen nicht
zurückzuschrecken, wenn die Gesundheit der EU-Bürger gefährdet sei. Doch
wolle er zunächst Beweise sehen, da die britischen und irischen Bauern ihre
eigenen Interessen verfolgten. Die Landwirtschaft in Irland hat lange von
Importzöllen und Subventionen der EU profitiert. Die Bauern befürchten,
durch Freihandelsabkommen der Welthandelsorganisation künftig Exporte im
Wert von zwei Mrd. Euro im Jahr zu verlieren.