Der Grund sind die Präsidentschaftswahlen im Jänner. Laut Militärs ist die Lage nicht stabil. Trotzdem wird Arigona in die Krisenregion abgeschoben.
Die KFOR-Soldaten im Kosovo bereiten sich wegen der anstehenden Präsidentschaftswahl in Serbien auf mögliche Auseinandersetzungen in der Krisenregion vor. Die Einsatzszenarien bei einer Eskalation haben die österreichischen Soldaten Verteidigungsminister Norbert Darabos beim traditionellen Weihnachtsbesuch am Freitag vorgeführt.
Bleiberecht für Arigona
Auch angesichts der offensichtlichen
Spannungen zwischen Serben und Albanern im Kosovo plädiert Darabos
weiterhin für ein Bleiberecht für die 15-jährige Arigona Zogaj. Er
tendiert zu einem humanitären Aufenthalt. Das Mädchen habe einen großen Teil
seines Lebens in Österreich verbracht, argumentiert Darabos. Wenn sich ein
Mensch so gut integriert habe, sei eine Abschiebung schwierig.
Innenminister Günther Platter hat den Zogajs das humanitäre Aufenthaltsrecht verweigert. Wäre Darabos Innenminister geworden - er wurde eine zeitlang als Ressortchef gehandelt - wäre die Sache vielleicht anders ausgegangen.
Kosovo nicht stabil
Die Militärs bezeichnen die Lage in der
südserbischen Provinz als "ruhig, aber nicht stabil". Anlässlich der
Präsidentschaftswahl in Serbien im Jänner hat die NATO-Truppe ihre Präsenz
verstärkt. Österreich hat derzeit 560 Soldaten im Kosovo stationiert und 200
weitere in Reserve, die binnen weniger Tage verlegt werden können. Mit der
Übernahme des Kommandos im Süden der Provinz Mitte Mai wird Österreich sein
Kontingent auf bis zu 700 Soldaten erhöhen.
Statusfrage und Armut
Die ungelöste Statusfrage ist aber nicht
die einzige Sorge der Menschen im Kosovo, wichtig sei es jetzt vor allem,
"über den kalten Winter zu kommen", berichteten die Militärs. Die Soldaten
haben es in ihren Containern hingegen warm und können künftig sogar ins
Schwitzen kommen: Darabos hat ihnen als Weihnachtsgeschenk zwei Laufbänder
und EURO-Fußbälle mitgebracht.