Aufforderung zur Umbenennung

Kim Jong-Un: Niemand darf so heißen wie seine Tochter

28.02.2023

Kim Jong-Un beschloss zuletzt eine bizarre Regel: Alle Frauen und Mädchen, welche denselben Namen wie seine Tochter Kim Ju-ae (12) tragen, müssen sich offiziell umbenennen. Mit dem neuen Gesetz und gemeinsamen Auftritten macht er nun klar, welche Rolle seine Tochter einmal spielen wird. 

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Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un schockte bereits Anfang Februar mit einer neuen Regel: Alle Frauen und Mädchen, welche denselben Namen wie seine Tochter Kim Ju-ae (12) tragen, müssen sich offiziell umbenennen.

Die betroffenen Nordkoreanerinnen hatten laut Medienberichten von "Radio Free Asia" schließlich eine Woche Zeit, um sich einen neuen Namen auszusuchen und diesen auch in der Geburtsurkunde ändern zu lassen.

Name der Tochter bislang geheim

Bizarr an der Regelung ist allerdings, dass die nordkoreanische Bevölkerung bislang noch gar nicht wusste, wie die Tochter des Diktators überhaupt heißt. Auch wir wissen aus nur einem Grund den Namen der 12-Jährigen: Weil der Ex-Basketball-Spieler und enger Kim-Freund Dennis Rodman (61) die Information verraten hat, nachdem er sie 2013 kennengelernt hatte.

Damit setzt der Diktator ein Zeichen. Denn die Regelung, sich umnennen zu müssen, gab es bislang immer nur dann, wenn ein neuer Kim die Macht übernommen hatte. Die Tatsache, dass der Befehl jetzt schon erteilt wird, wo doch seine Tochter erst 12 Jahre alt ist, zeigt, was sie für eine wichtige Rolle in der Regierung ihres Vaters einnehmen wird.

Das lässt sich auch deshalb vermuten, da Kim Jong-Un seine „geliebte und respektierte Tochter“, wie sie von der Staatspresse genannt wird, in den vergangenen Monaten immer häufiger in der Öffentlichkeit zeigte.

In den Fußstapfen von Papa Kim

So brachte der Diktator seine Tochter erstmals Mitte November vergangenen Jahres mit in die Arbeit. Gemeinsam begutachteten sie den Start einer atomaren Interkontinentalrakete, anschließend liefen sie gemeinsam, Hand in Hand über das Testgelände.

Auch Anfang Februar nahm nicht nur Ehefrau Ri Sol-ju, sondern auch Tochter Kim Ju-ae als Tischdame bei einem Militär-Bankett teil.

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Alles nur Show, um Image aufzupolieren?

Andere Experten wiederum vermuten hinter den Vater-Tochter-Auftritten aber auch ganz einfach einen Versuch, das eigene Image aufzupolieren.

Der Nordkorea-Experte Prof. Dr. Ralph Wrobel erklärte bereits nach den ersten gemeinsamen Terminen gegenüber der "Bild": „Vermutlich will sich der große Führer jetzt auch als Familienmensch seiner Bevölkerung zeigen: ,Seht, auch ich habe eine Tochter, die unter der schlechten wirtschaftlichen und gesundheitlichen Lage leidet‘“.

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