"Cancun Agreement"
Klimakonferenz endet mit Kompromiss
11.12.2010
Die globale Erderwärmung soll auf zwei Grad begrenzt werden.
Die UN-Klimakonferenz in Cancún hat nach zähem Ringen Entscheidungen getroffen, die Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen voranbringen sollen. Dies soll ein späteres umfassenden Klimaabkommen vorbereiten. Die Beschlüsse gelten für alle Unterzeichnerstaaten der UN-Klimarahmenkonvention. Das sind - anders als bei den Emissionspflichten des Kyoto-Protokolls - auch die USA sowie China und weitere Schwellen- und Entwicklungsländer.
Erderwärmung soll auf 2 Grad begrenzt werden
Das erste Dokument enthält unter anderem ein Bekenntnis der Staatengemeinschaft dazu, eine Erderwärmung um mehr als zwei Grad gegenüber vorindustriellem Zeitalter zu begrenzen. Das zweite Papier der Kyoto-Staaten verweist auf das von der Wissenschaft vorgegebene Ziel, dass die Industriestaaten ihren Treibhausgasausstoß bis 2020 um 25 bis 40 Prozent mindern sollen.
Als "Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht" hat Umweltminister Niki Berlakovich (V) das Ergebnis bezeichnet. "Ein Scheitern des Gipfels wäre für den Weltklimaschutz katastrophal gewesen."
Zustimmung bei Umweltschützern
Der Kompromiss von Cancun ist bei den Umweltschutzorganisationen auf vorsichtige Zustimmung getroffen. "Die Regierungen der Welt haben auf der Klimakonferenz in Cancun das Fundament für einen Vertrag gebaut, der die Erderwärmung stoppen könnte", betonte der WWF am Samstag. Die Entscheidungen brauchen nun weitere klare Prozesse, um 2011 in Durban in Südafrika zu einem bindenden Weltklimavertrag zu kommen.
Greenpeace bewertete das Abschlusspapier als "Zeichen der Hoffnung". Damit siegte nach Ansicht der Umweltschutzorganisation zum Schluss die Einsicht in die Notwendigkeit über die Furcht. "Zwar wird mit den Beschlüssen der Klimakonferenz von Cancun der Klimawandel noch nicht gestoppt, aber die Staatengemeinschaft ist einem Klimaschutzvertrag in einem Jahr in Südafrika mit den heutigen Beschlüssen ein Stück näher gekommen", so die Organisation in einer Aussendung.
In Cancun rangen Vertreter aus 194 Staaten knapp zwei Wochen lang um eine gemeinsame Position zum Klimaschutz. Von Anfang klar war, dass es keine Einigung auf ein umfassendes, völkerrechtlich verbindliches Abkommen geben würde, das das Kyoto-Protokoll ablösen könnte, das Ende 2012 ausläuft. Für die Zeit danach gibt es keine Regelung. Ziel der Konferenz war vielmehr, die Grundlagen zu legen für die nächste Konferenz im südafrikanischen Durban im kommenden Jahr.