Ausschreitungen bei Protesten gegen die Unabhängigkeit des Kosovo in Banja Luka: Zwei Polizisten wurden verletzt.
Etwa 20.000 bosnische Serben haben am Dienstag in Banja Luka gegen die Unabhängigkeit des Kosovo protestiert. Dem Aufruf eines Verbandes mehrerer nationalistischer Organisationen folgten Menschen aus der gesamten Republika Srpska, berichteten bosnisch-serbische Medien. Auch der bosnisch-serbische Premier Milorad Dodik, der am vergangenen donnerstag an einem ähnlichen Protest in Belgrad teilgenommen hatte, sollte als Redner auftreten.
Motto lautet 1244
Der Protest findet unter dem Motto "1244" in
Anspielung auf die immer noch gültige UNO-Resolution statt, laut der der
Kosovo ein Bestandteil Serbiens ist. Protestteilnehmer riefen immer wieder
aus: "Der Kosovo ist das Herz Serbiens, wir geben den Kosovo nicht her, wir
geben die Republika Srpska nicht her". Zu sehen waren auch Plakate mit der
Aufschrift "Eigenständigkeit für die Republika Srpska".
Bei der Demonstration kam es auch zu Ausschreitungen. Medienberichten zufolge wurden zwei Polizisten verletzt, die junge Protestierende vom Marsch auf das US-Konsulat abhalten wollten. Einem großen Polizeiaufgebot gelang es unter anderem mit Einsatz von Tränengas, eine Gruppe von rund hundert Demonstranten daran zu hindern, zum Konsulat vorzudringen. Die Demonstranten, die die Polizei mit Steinen bewarfen, demolierten daraufhin einige Wagen und ein kroatisches Geschäft unweit des Konsulates, meldeten Medien.