Zahlreiche Staats- und Regierungschefs des südlichen Afrika haben in Sambia ihre Beratungen zur Krise in Simbabwe aufgenommen.
Die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) dürfe nicht einfach zuschauen, wenn eines ihrer Mitglieder politische und wirtschaftliche Probleme habe, sagte der sambische Präsident Levy Mwanawasa am Samstag in seiner Eröffnungsrede in Lusaka. Die Nachbarländer dürften vor der Lage in Simbabwe nicht die Augen verschließen, sagte er. Zugleich betonte Mwanawasa, dass es nicht Ziel des Krisengipfels sei, den simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe auf die Anklagebank setzen.
Mugabe nimmt nicht teil
Mugabe selbst nimmt nicht an dem Treffen
teil. Seine Regierung verbat sich unmittelbar vor dem Krisengipfel jegliche
"Einmischung". Der simbabwische Oppositionsführer Morgan Tsvangirai soll
offiziellen Angaben zufolge nicht gemeinsam mit den Staats- und
Regierungschefs tagen, aber die Möglichkeit zu einer Stellungnahme bekommen.
"Es gibt keine Krise"
Der südafrikanische Präsident
Thabo Mbeki reiste unmittelbar vor dem Gipfeltreffen nach Harare, um mit
Mugabe zu sprechen. Nach der 90-minütigen Unterredung erklärte er: "Es gibt
keine Krise in Simbabwe."
Lösung für das Volk
Nach Angaben der sambischen
Regierung wurden mindestens zehn Staats- und Regierungschefs in Lusaka
erwartet. Sambias Präsident Mwanawasa ist bisher der einzige ranghohe
Politiker aus dem südlichen Afrika, der Mugabes Politik öffentlich
kritisiert hat. Das Treffen solle Simbabwe dabei helfen, eine Lösung zu
finden, die den Willen des simbabwischen Volkes widerspiegle, sagte er.
Keine offiziellen Wahlergebnisse
In Simbabwe liegen auch zwei
Wochen nach der Präsidentschaftswahl noch keine offiziellen Ergebnisse vor.
Tsvangirai erklärte sich bereits zum Sieger. Der 84-jährige Mugabe, der das
Land seit der Unabhängigkeit Simbabwes im Jahr 1980 ununterbrochen führt,
fordert dagegen eine Stichwahl.