"Völlig pervers"

Kritik an Wintersport auf Kunstschnee

06.01.2007

In der deutschen Politik regt sich Widerstand gegen die Austragung von Sportevents auf Kunstschnee nur wegen der Show.

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Konkret meldeten sich der deutsche Grünen-Politiker Winfried Hermann und der Klimaforscher Mojib Latif zu Wort. Sie haben sich für eine Abschaffung von Wintersportveranstaltungen auf Kunstschnee ausgesprochen, um die Produktion von Treibhausgasen nicht noch weiter anzukurbeln. In dieser Saison habe die Präparierung der Loipen verrückte Ausmaße angenommen, sagte Hermann nach einem Vorabbericht des "Spiegels".

Pervers: Skirennen in grünen Städten
So hätten Skirennen im grünen Düsseldorf, in Gelsenkirchen und München stattgefunden. Um den Biathlon-Weltcup vergangene Woche in Oberhof zu retten, seien Lkw mit Kunsteis 72 Mal zwischen Bremerhaven und Thüringen hin und her gefahren. Früher hätte man solche Aktionen pervers genannt, klagte Hermann. Inzwischen seien viele aber an die Absurditäten gewöhnt, um die Event-Kultur zu pflegen.

Der Kieler Klimaforscher Latif plädiert den Angaben zufolge ebenfalls dafür, Wettkämpfe nur dann auszutragen, wenn natürlicher Schnee liege. Statt mit Schneekanonen, Eismaschinen oder Generatoren Energie für die Erzeugung von Kunstschnee zu verschwenden, solle man sich bei Schneemangel besser andere Sportarten aussuchen.

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