Revolutionär
Kuba schafft den Einheitslohn ab
12.06.2008
Die Liberalisierung auf Kuba geht voran: Raul Castro will nun den Einheitslohn abschaffen. Bislang verdiente jeder Kubaner elf Euro monatlich.
Die kubanische Regierung hat die Abschaffung des Einheitslohns zugunsten erhöhter Produktivität angekündigt. Es gebe die Tendenz, "dass alle das Gleiche verdienen und diese Gleichmacherei ist nicht hilfreich", sagte der stellvertretende Arbeitsminister, Carlos Mateu, der offiziellen Zeitung "Granma" vom Mittwoch.
Elf Euro monatlich
In Zukunft solle jeder Arbeiter das
verdienen, "was er zu produzieren fähig ist". In der staatlich
kontrollierten Wirtschaft des Landes verdienen die meisten Kubaner monatlich
umgerechnet im Durchschnitt rund elf Euro. Bei vielen Familien reichen die
geringen Einkommen kaum bis zum Ende eines Monats, um sich mit dem Nötigsten
zu versorgen.
Es sei ungerecht und schädlich, Arbeitern weniger oder mehr zu zahlen, als sie verdienten, sagte Mateu der Zeitung weiter. Auch wer eine Dienstleistung anbiete, werde zukünftig für deren Qualität bezahlt. Das neue Gehaltssystem sei ein "Werkzeug" zur Steigerung von Produktivität und Qualität. Die bereits im Februar von der kommunistischen Regierung beschlossene Neuerung soll demnach spätestens ab Anfang August in allen Betrieben des Landes wirksam sein.
Liberalisierung geht voran
Die neue Regelung reiht sich in
mehrere Liberalisierungsmaßnahmen ein, die der im Februar zum Nachfolger
seines Bruders Fidel gewählte 76-jährige Raúl Castro seitdem getroffen hat.
Unter anderem hob er das Verkaufsverbot für Computer, Fernseher und andere
Elektrogeräte auf. Zur Freude vor allem der Jugend werden seit Mitte April
zudem Handys frei verkauft, die allerdings sehr teuer sind.