Präsident Gül warnt die PKK-Rebellen vor der Reaktion der türkischen Sicherheitskräfte auf diesen Anschlag.
Die türkische Regierung will künftig noch härter gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgehen. "Unser Kampf gegen den Terrorismus wird eine ganz andere Form annehmen", sagte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag, nachdem kurdische Kämpfer am Vortag in der südosttürkischen Provinz Sirnak 13 Soldaten getötet hatten. Erdogan sagte laut Medienberichten vom Montag, er werde mit US-Präsident George W. Bush über die PKK sprechen.
Offensive im Südosten der Türkei gegen kurdische Rebellen
Die
türkische Armee führt im Südosten des Landes seit einigen Wochen eine
Offensive gegen kurdische Rebellen, die Stützpunkte im Nordirak unterhalten.
Die Regierung in Ankara wirft den USA vor, nichts gegen diese Stützpunkte zu
unternehmen. Bei den Gefechten mit PKK-Kämpfern sind innerhalb von zwei
Tagen insgesamt 15 Soldaten getötet worden. Es handelt sich um die
schwersten Verluste der türkischen Armee im Kampf gegen die PKK seit 1995.
Die Regierung wollte am Montag über neue Schritte gegen die Rebellen
beraten, die die Regierung seit 23 Jahren bekämpfen.
13 tote türkische Soldaten bei PKK-Hinterhalt
Am Sonntag
waren in der südosttürkischen Provinz Sirnak 13 Soldaten in einem Hinterhalt
der PKK-Rebellen getötet worden waren, ein weiterer Soldat starb bei
Gefechten in Baskale nahe der iranischen Grenze. Nach Angaben der Behörden
kam außerdem am Montagmorgen ein Unteroffizier durch eine von der PKK
gelegte ferngezündete Mine ums Leben. Drei weitere Soldaten seien bei dem
Zwischenfall in Lice in der Provinz Diyarbakir verletzt worden. In der
Provinz Sirnak hatte der Gouverneur zuvor den Tod eines PKK-Kämpfers bei
Gefechten mit der türkischen Armee am Cudi-Berg gemeldet.
PKK wird als terroristische Vereinigung eingestuft
Die PKK, die
von den USA, der EU und der türkischen Regierung als terroristische
Vereinigung eingestuft wird, hat seit Beginn des Jahres ihre Angriffe auf
die türkische Armee verstärkt. Erdogan trat am Vormittag mit seinem Kabinett
zusammen. Der Regierungschef kündigte außerdem die Einberufung des Obersten
Rates für den Anti-Terror-Kampf an. Der Kampf werde "bis zum Ende" gehen,
sagte er laut der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi. Über mögliche
Unterstützung durch die irakische Regierung und die im Irak stationierten
US-Truppen werde er kommenden Monat mit US-Präsident George W. Bush in den
USA sprechen. Im Kampf der PKK für mehr Autonomie für Kurdistan wurden seit
1984 mindestens 37.000 Menschen getötet.
Türkei will Rebellen auch im Irak verfolgen dürfen
Die
türkische Armee verlangt seit Monaten, die PKK-Guerilla auch auf irakischem
Territorium verfolgen zu können. Ende September unterzeichneten Ankara und
Bagdad ein Abkommen zur Zusammenarbeit im Kampf gegen die PKK. Eine
Verfolgung der Rebellen durch die türkische Armee über die Grenze hinweg
ohne vorherige Zustimmung der irakischen Regierung ist darin nicht
vorgesehen.