Russland hat der Ukraine der Gashahn zugedreht. Jetzt gibt es in Europa erste Einschränkungen: Ungarn meldet einen Druckverlust in der Pipeline.
Nach Ungarn und Polen hat am Freitagabend auch Rumänien über geringere Erdgas-Lieferungen aus Russland berichtet. Aktuell komme aufgrund des Gas-Streits zwischen Russland und der Ukraine 30 bis 40 Prozent weniger russisches Gas als üblich in Rumänien an, sagte der Chef des staatlichen Pipeline-Betreibers Transgaz, Ioan Rusu, der Nachrichtenagentur Reuters. Man habe derzeit aber genügend Lagerbestände, um dies aufzufangen. Rumänien produziert etwa 65 Prozent seines Erdgas-Bedarfs selbst. Der Rest wird zum überwiegenden Teil aus Russland eingeführt.
Zuvor schon am Freitagabend hatten Ungarn und Polen über Liefereinschränkungen berichtet. Seit Freitagnachmittag seien die Gaslieferungen aus der Ukraine zurückgegangen, erklärte der Betreiber der Gasleitungen in Polen, Gaz-System, in Warschau. Die Lieferungen nahmen demnach im Tagesschnitt um sechs Prozent ab. Dies werde aber durch Lieferungen aus Weißrussland ausgeglichen und mache sich nicht bei den Kunden bemerkbar, versicherte Gaz-System.
Österreich nicht betroffen
Der russische Energiekonzern
Gazprom räumte ein, einige Balkan-Länder litten bereits unter verringerten
Lieferungen. Entgegen den Beteuerungen zum Jahreswechsel kommt es im
Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine nun doch zu ersten Problemen in
Europa. In Österreich waren zunächst keine Probleme zu spüren.