Sarkozy in London
London und Paris besiegeln Atom-Abkommen
26.03.2008
Bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien hat Nicolas Sarkozy ein Atomabkommen besiegelt. Unterdessen sorgen Brunis Nacktbilder für Furore.
Frankreich und Großbritannien wollen künftig bei der Entwicklung und beim Bau einer neuen Generation von Atomkraftwerken zusammenarbeiten. Die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens stand am Donnerstag auf dem Programm des Staatsbesuches von Präsident Nicolas Sarkozy in London.
Gipfelkonferenz
Gemeinsam mit Premierminister Gordon Brown nimmt
der Gast aus Paris am frühen Nachmittag an einer französisch-britischen
Gipfelkonferenz teil. Die Themen reichen von der Kooperation bei der
Bekämpfung illegaler Einwanderung bis hin zum Kampf gegen den Terrorismus
und zur Verstärkung des Militäreinsatzes gegen die Taliban-Extremisten in
Afghanistan.
Sarkozys Frau Carla, die seit Beginn des Staatsbesuches am Vortag die Aufmerksamkeit sämtlicher britischer Medien auf sich zieht, trifft sich unterdessen mit Browns Gattin Sarah. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung wollen beide First Ladies eine Initiative zugunsten schwangerer Frauen in armen Ländern unterstützen.
Neue Ära der Achse London - Paris
Brown und Sarkozy hatten
am Mittwoch den Wunsch bekräftigt, die französisch-britischen Beziehungen
auf eine neue Stufe zu heben. Vor beiden Kammern des britischen Parlaments
hatte Sarkozy erklärt, er wünsche sich eine "neue
französisch-britische Brüderlichkeit für das 21. Jahrhundert".
Großbritanniens Staatsoberhaupt, Königin Elizabeth II., erklärte bei einem Bankett am Mittwochabend auf Schloss Windsor, beide Staaten seien durch eine "auf Respekt, aber auch auf Konkurrenz beruhende Beziehung" verbunden. Das Verhältnis der beiden Länder waren unter Sarkozys und Browns Vorgängern, Jacques Chirac und Tony Blair, vom Streit um den Irakkrieg überschattet worden.
Rückflug am Abend
Am Donnerstag endet bereits die Visite
des französischen Staatspräsidenten in Großbritannien. Auf dem Programm
stehen am Mittag ein Treffen mit dem britischen Premier, Gordon Brown, sowie
eine gemeinsame Pressekonferenz. Am Abend fliegt Nicolas Sarkozy in
Begleitung seiner Ehefrau Carla Bruni zurück nach Paris.
Nicolas Sarkozy war am Mittwoch zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Großbritannien gereist. Das Paar wurde im Namen von Königin Elizabeth II. von Kronprinz Charles und dessen Frau Camilla am Londoner Flughafen Heathrow begrüßt.
Verstörung wegen Nacktfoto
Überschattet ist der Besuch von
einem Nacktfoto der französischen First Lady Carla Bruni , dessen
Versteigerung das Auktionshaus Christie's am Montag bekanntgegeben hatte.
Sarkozy wollte nämlich ursprünglich sein angeschlagenes Image als seriöser
Staatsmann durch den London-Besuch aufbessern. Außerdem will er eine neue
Partnerschaft mit London im militärischen und atomaren Bereich aufbauen. Am
Donnerstag soll bei einem britisch-französischen Gipfel laut Medienberichten
ein Abkommen zum Bau neuer Atomkraftwerke in Großbritannien unterzeichnet
werden.
Ob aus der Image-Korrektur etwas wird, ist angesichts der Nacktbild-Affäre fraglich.
(c)
Reuters
Ehepaar Sarkoszy darf in Schloss Windsor schlafen
Für Carla
Bruni-Sarkozy ist es die bisher wichtigste Auslandsreise als Première Dame
Frankreichs. Vor der Hochzeit hatte die Queen angeblich Bedenken, das Paar
gemeinsam in einem Schlafgemach nächtigen zu lassen. Schließlich erlaubte
sie, die Sarkozys in ihrem Schloss, im Buckingham Palace, einzuquartieren.
Ein Protokoll, dass Queen Elisabeth II. nur zwei Staatsgästen pro Jahr
gewährt.
Nacktfoto als Begrüßung
Britische Boulevardzeitungen
brachten das 15 Jahre alte Aktfoto am Mittwoch groß auf ihren Seiten. "Willkommen
in Großbritannien, Madame Sarkozy", schrieb die Zeitung "Daily
Mirror" über das ganzseitige schwarz-weiß Foto im Innenteil. Die "Sun",
das meistgelesene Blatt in Großbritannien, berichtete, dass die 40 Jahre
alte Präsidentengattin "empört" über die
Veröffentlichung zu diesem Zeitpunkt sei.