"Yes we did" skandierten tausende Amerikaner auf den Straßen. Barack Obama ist der erste schwarze Präsident der US-Geschichte.
Wer auf eine spannende Wahlnacht gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Schon früh stand fest, was alle geahnt hatten: Barack Obama ist der neue Präsident der Vereinigten Staaten. Der demokratische Senator von Illionis setzte sich klar gegen John McCain, den republikanischen Vietnam-Veteran durch.
Gratulieren Sie dem Wahlsieger
Erdrutschsieg für Demokraten
Bereits lange bevor alle
Staaten ausgezählt waren, hatte Obama mehr als doppelt so viele Wahlmänner
als die 270 die er benötigt hätte. Schon früh musste John McCain vor die
Kameras treten und seine Niederlage eingestehen. Er musste seine Rede, in
der er Obama gratulierte und ihm seine Unterstützuung zusicherte, wegen
Buh-Rufen mehrmals unterbrechen.
Auch der republikanische Amtsinhaber George W. Bush gratulierte dem Demokraten.
Obama erklärte sich zum Sieger
Der 47-Jährige trat im Grant
Park in Chicago vor rund 150.000 Anhänger, um sich zum Wahlsieger zu
erklären. "Alles ist möglich in Amerika", erklärte
Obama, Amerika habe eine Botschaft an die Welt gesandt. "Der Wechsel
ist gekommen", nahm Obama sein Wahlkampfmotto noch einmal auf. Die
Amerikaner hätten gezeigt, "dass wir nie nur eine Ansammlung
einzelner Individuen waren, sondern tatsächlich die 'Vereinigten Staaten von
Amerika'."
Danke an Michelle und Oma
Neben seinem künftigen Vizepräsidenten
Joseph Biden dankte Obama vor allem seiner Frau Michelle - "dem Fels
der Familie" - für ihre Unterstützung und erinnerte an seine
Großmutter, die am Vortag seines Triumphes gestorben war: "Ich
weiß, sie schaut zu."
Ablöse für Bush
Obama wird die Regierung Bush ablösen,
die in den vergangenen acht Jahren vor allem durch ihre Außenpolitik
international an Ansehen verloren hatte. Die USA stehen wegen der weltweiten
Finanzkrise zudem vor schweren wirtschaftlichen Problemen. Der neue
US-Präsident wird am 20. Jänner sein Amt antreten.
Rahm Emanuel wird Stabschef
Kurz nach der rauschenden
Siegesfeier begann die Arbeit: Obama wollte noch am Mittwoch den
Kongress-abgeordneten Rahm Emanuel zu seinem künftigen Stabschef ernennen,
wie die Nachrichtenagentur AP aus Kreisen seiner Berater erfuhr. Bei seinem
politischen Kurswechsel nach acht Jahren unter dem Republikaner George W.
Bush kann Obama auf eine klare Mehrheit seiner Demokratischen Partei in
beiden Kongress-Kammern bauen.
Klare Mehrheit im Kongress
Mit seinem unerwartet deutlichen Sieg
hat Obama die politische Landkarte der USA von Grund auf verändert. Er
eroberte US-Staaten, die als sichere Hochburgen der Republikaner galten,
darunter Florida, Indiana und Virginia. Die traditionell demokratischen
Staaten hielten zu ihm. So kann sich Obama nun für den versprochenen
politischen Neuanfang auf eine komfortable absolute Mehrheit seiner
Demokratischen Partei in beiden Häusern des Kongresses stützen.
Erstes Briefing der Geheimdienste
Der künftige US-Präsident
Barack Obama erhält am Donnerstag sein erstes Briefing durch die
Geheimdienste. Obama werde die gleichen Informationen bekommen wie der
amtierende Staatschef und militärische Oberbefehlshaber George W. Bush,
erklärte Michael Hayden, Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA, in einem
Brief an seine Mitarbeiter.
Team für Regierungswechsel
Nur wenige Stunden nach seinem
Wahlsieg hat der neu gewählte US-Präsident Barack Obama sein Team ernannt,
das den Regierungswechsel vorbereiten soll. Es wird von dem früheren
Bill-Clinton-Mitarbeiter John Podesta, der Obama-Beraterin Valerie Jarrett
und Pete Rouse, Obamas Stabschef im Senat, geleitet. Das gab Obamas Team am
Mittwochnachmittag (Ortszeit) in Chicago bekannt. Die Amtsübergabe im Weißen
Haus von Amtsinhaber George W. Bush an Obama findet im Jänner statt.