Die Senatorin tritt trotz Rückstands bei den restlichen Vorwahlen an. Sie schließt damit einen Verzicht zugunsten Obamas aus.
US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat trotz ihres Rückstands nach den bisherigen Vorwahlen einen freiwilligen Verzicht zugunsten ihres Rivalen Barack Obama ausgeschlossen. Sie wolle in allen zehn restlichen Vorwahlen bis Juni antreten "und den Wählern meine Argumente vortragen", sagte Clinton in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Time". "Danach werden wir sehen, wo wir stehen." Sie halte es für möglich, dass sie auf dem Wahlparteitag der Demokraten trotz ihres Rückstands als Spitzenkandidatin nominiert wird. "Jeder Delegierte ist aufgefordert, unabhängig von seinem Urteilsvermögen Gebrauch zu machen", sagte die Senatorin.
Nach einer Zählung von CNN kommt Clinton derzeit auf 1.485 Delegierte, Obama auf 1.622 Delegierte. Es gilt als unwahrscheinlich, dass Clinton den Vorsprung ihres Gegenkandidaten in den ausstehenden Vorwahlen noch aufholt.
Eine Chance auf die zur Nominierung nötige Mehrheit von 2.025 Delegierten-Stimmen hat sie nur noch, wenn sie die große Mehrheit der "Super-Delegierten" hinter sich vereint; "Super-Delegierte" sind die knapp 800 Parteitagsdelegierten, die nicht in Vorwahlen bestimmt werden, sondern durch ihre Partei- oder Staatsämter Stimmrecht haben. Die letzten Vorwahlen der Demokraten finden am 3. Juni in Montana und South Dakota statt.