Minute für Minute
Das Protokoll zum Super-Tuesday
06.02.2008
Der Super-Tuesday in den USA: Spannung pur im US-Vorpräsidentschaftswahlkampf. So verlief der Super-Wahltag in den USA.
07:01 Uhr: Mode spielt wesentliche Rolle bei der Wahl
Kein
Detail wird bei der US-Präsidentschaftswahl dem Zufall überlassen, schon gar
nicht die Garderobe der Kandidaten - und vor allem nicht die der Kandidatin. "Wenn
es ums Aussehen geht, werden weibliche Kandidaten traditionell anders
beurteilt als männliche", sagt Politikprofessorin Sarah Brewer von
der American University in Washington. Mehr als alle anderen Bewerber muss
sich die Demokratin Hillary Clinton in den US-Medien Kritik an ihrer
Kleidung anhören. Sie reicht von Lästereien über ihre Vorliebe für knallige
Jacketts bis hin zu Spekulationen über den Einsatz des fältchenvermeidenden
Nervengifts Botox.
06:55 Uhr: Sieg Nr. 13: Obama auch in Alaska erfolgreich
Obama
hat nach Hochrechnungen mehrerer US-Fernsehsendern den US-Staat Alaska
gewonnen. Laut CNN lag er bei einem Auszählungsstand von 60 Prozent bei 73
Prozent der Stimmen. Damit hat er am Super Tuesday (Mittwoch MEZ) in
mindestens 13 Staaten gewonnen.
06:44 Uhr: Obama dreht Ergebnis in Missouri
Barack Obama hat im
US-Staat Missouri laut Hochrechnungen der Senders Fox News sowie CBS
gewonnen. Zunächst war berichtet worden, Hillary Clinton habe Missouri
gewinnen können. Das Ergebnis fiel bei einem Auszählungsstand von 98 Prozent
denkbar knapp aus: Obama erhielt 49, Clinton 48 Prozent der Stimmen.
06:37 Uhr: Tornados wüten - mindestens 23 Tote
Schwere
Stürme sind am Dienstag (Ortszeit) über den Süden der USA hinweggefegt und
haben mindestens 23 Menschen in den Tod gerissen. Dies berichtete am
Mittwoch der Fernsehsender CNN.
(c)
AP
Die Todesfälle seien aus den Bundesstaaten Arkansas, Tennessee und Kentucky gemeldet worden. Rund 60 Menschen wurden verletzt, wie die Behörden berichteten. Die Sturmfront am Abend des "Super Tuesday" bestand nach Angaben des Wetterdienstes aus mindestens sechs Tornados.
06:20 Uhr: Clinton in Kalifornien vorn
Die Demokratin Hillary
Clinton ist nach Angaben des Senders CNN bei der Stimmenauszählung im
US-Bundesstaat Kalifornien am Dienstag (Ortszeit, Mittwoch MEZ) in Führung
gegangen. Demnach lag sie nach Auswertung von 14 Prozent der Stimmzettel für
die Vorwahl mit 55 zu 32 Prozent vor ihrem Kontrahenten Barack Obama. In
diversen Umfragen hatte noch Obama vorne gelegen. Alle US-Networks blieben
aber vorerst bei einer äußerst vorsichtigen Einschätzung der Lage, noch
könnten sich die Mehrheitsverhältnisse umdrehen, hieß es.
05:58 Uhr: McCain: "Ich wurde vom Underdog zum Favoriten"
US-Senator
John McCain hat am Dienstag seinen Sieg bei zunächst acht
Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner gefeiert. Vor jubelnden Anhängern
in seinem Heimatstaat Arizona sagte McCain, es liege zwar noch eine
Wegstrecke vor ihm, aber es sei keine Untertreibung zu sagen, dass er dem
Weißen Haus ein Stück näher gekommen sei. Mit Blick auf sein schlechtes
Abschneiden zu Beginn des Wahlkampfes fuhr McCain fort, er habe nichts
dagegen gehabt, der "Underdog" im Rennen gewesen zu sein. Jetzt
aber sei es offensichtlich, dass er Favorit sei, "und ich habe nicht
das mindeste dagegen". McCain hatte unter anderem in den wichtigen
bevölkerungsreichen Staaten New York und New Jersey gewonnen.
05:29 Uhr: Latinos für Clinton, Afroamerikaner für Obama
Der Wahlausgang ist zwar noch offen, aber das Wahlverhalten wichtiger
Bevölkerungsgruppen in Kalifornien ist schon bekannt - wenn auch wenig
überraschend: Clinton hat nach ersten Angaben besonders gut bei Latinos
abgeschnitten, Obama dagegen bei den Afroamerikanern. Wie der Sender CNN
unter Berufung auf Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe berichtet, führt
Clinton bei der Bevölkerung mit lateinamerikanischen Wurzeln mit 66 zu 33
Prozent vor ihrem Rivalen. Umgekehrt liegt Obama bei den Schwarzen mit 81 zu
16 Prozent vor Clinton.
5:05 Uhr: Warten auf Kalifornien
Der Ausgang der wichtigen
Vorwahl in Kalifornien lässt auf sich warten. Das Rennen zwischen den
Bewerbern beider Parteien um die Präsidentschaftskandidatur verlaufe zu eng,
als dass ein Ergebnis feststehen könne, melden die Sendeanstalten Fox und
NBC kurz nach Schließung der Wahllokale. Kalifornien ist hart umkämpft, da
es hier besonders viele Delegiertenstimmen zu gewinnen gibt.
5:03 Uhr: Clinton feiert Siege
Hillary Clinton feiert am Abend
in New York ihre Erfolge bei den V orwahlen. "Heute ist Amerikas Nacht",
sagt die Senatorin vor jubelnden Anhängern in New York. Die Wähler hätten in
Rekordzahlen für eine Erneuerung des Landes gestimmt. "Zusammen
werden wir Amerika (auf den richtigen Weg) zurückbringen",
verspricht Clinton. Erneut betont die 60-Jährige, dass sie fähig sei, das
Präsidentenamt "vom ersten Tag" an kompetent auszuüben.
Clinton, die unter anderem in New York und New Jersey gewonnen hat,
gratuliert Obama zugleich zu dessen Vorwahlsiegen.
04:40 Uhr: Romney gibt nicht auf
Mitt Romney will im Rennen
bleiben. Nach Vorwahlsiegen in Massachusetts, Utah und North Dakota sagte
Romney vor Anhängern in Boston (Massachusetts), eine Sache sei klar: "Dieser
Wahlkampf geht weiter." Er werde für einen Sieg kämpfen, bis hin zum
Nominierungsparteitag der Republikaner im Sommer, erklärte der Ex-
Gouverneur von Massachusetts unter dem Jubel seiner Fans.
04:20 Uhr: Huckabee will immer noch Kandidat werden
Der
Republikaner Mike Huckabee zeigt sich trotz vorerst nur zwei Erfolgen bei
den US-Präsidentschaftsvorwahlen am Super Tuesday siegessicher. "Wir
stehen nach wie vor auf unseren Beinen", sagt Huckabee in Little Rock
im Bundesstaat Arkansas, dessen Gouverneur er war. "Wir werden unser
Ziel erreichen." Huckabee hat nach bisherigen Ergebnissen die
Kandidatenküren in Arkansas und West-Virginia gewonnen.
03:39 Uhr: Wahllokale schließen wegen Tornados
Im US-Staat
Tennessee werden während der Vorwahl mehrere Wahllokale wegen Tornados
geschlossen. Wie der Sender CNN berichtet, werden bei dem Unwetter in der
Region von Jackson bis zu 90 Menschen verletzt. Nach unbestätigten Angaben
soll es auch Tote gegeben haben.
03:23 Uhr: McCain holt New York
John McCain erringt laut
US-Fernsehberichten einen Sieg in New York. Die Fernsehsender berufen sich
bei ihren Meldungen auf Nachwahlbefragungen. McCain habe seinen schärfsten
innerparteilichen Konkurrenten Mitt Romney hinter sich gelassen.
03:02 Uhr: New York geht an seine Senatorin
Die New Yorker
Senatorin Hillary Clinton gewinnt laut US-Fernsehberichten den wichtigen
Bundesstaat New York. Die Fernsehsender berufen sich bei ihren Meldungen auf
Nachwahlbefragungen.
Lesen Sie hier: Das geschah seit 00:00 Uhr
2:57 Uhr: Kennedy-Staat für Clinton
In Massachusetts
gewinnt Clinton nach Hochrechnungen des Senders Fox News. Massachusetts ist
eine Hochburg der Kennedy-Familie, die sich im Wahlkampf für Clintons
Rivalen Barack Obama eingesetzt hat.
02:55 Uhr: Demokratisches Kopf-an-Kopf-Rennen
Bei der
demokratischen Präsidentschaftsvorwahl in den US-Staaten Delaware und
Connecticut liefern sich Clinton und Obama ein Kopf-an-Kopf- Rennen. In
Alabama liegt Obama nach Auszählung von zehn Prozent der Stimmen vorn.
02:25 Uhr: Clinton gewinnt in Arkansas und Tennessee
Clinton
gewinnt die Vorwahlen der Demokratischen Partei in Arkansas und Tennessee.
In Arkansas war ihr Mann Bill Clinton Gouverneur, so dass dort ein Sieg der
ehemaligen First Lady erwartet wurde. Auch in Tennessee gilt Clinton als
favorisiert. Bei den Republikanern gewinnt in Arkansas nach
Fernsehhochrechnungen Ex-Gouverneur Mike Huckabee.
02:08 Uhr: Illinois - Heimsieg für Obama
Der demokratische
Senator Barack Obama gewinnt die Vorwahl in seinem Heimatstaat Illinois und
erringt damit einen zweiten Sieg bei den Abstimmungen seiner Partei.
02:05 Uhr: Drei Staaten für McCain
John McCain gewinnt die
Vorwahlen in New Jersey, Illinois und Connecticut. Er übernimmt damit die
Führung bei den Abstimmungen seiner Partei, wie aus ersten Ergebnissen
hervorgeht. Sein Kontrahent Mitt Romney gewinnt die Wahl in Massachusetts.
01:59 Uhr: Oklahoma geht an Clinton
Hillary Clinton gewinnt nach
ersten Hochrechnungen die Vorwahl der Demokraten im US-Bundesstaat Oklahoma.
01:28 Uhr: Obama legt bei Weißen zu
Obama bringt Clinton
offenbar zunehmend in Bedrängnis. Er kann nun auch bei den Weißen zulegen,
wo bislang Clinton klar vorn lag. Dies ergeben Wählernachfragen in 16
US-Staaten. Es sind neben den Schwarzen vor allem die jungen Weißen und die
Wähler mit höherem Einkommen, die es in Scharen zu dem Senator von Illinois
zieht. Obama genießt die Unterstützung von mehr als 40 Prozent der Frauen
und hat etwa den gleichen Anteil bei den weißen Wählern, wo er nur noch
wenige Prozentpunkte hinter Clinton liegt. Bei den ersten Vorwahlen im
Januar war dieser Abstand noch erheblich größer. In Georgia hat Clinton
einen geringen Vorsprung bei allen weißen Wählern. Gleichauf sind beide
Kandidaten bei den weißen Männern. Bei den Schwarzen hingegen erhält Obama
in allen Staaten zusammen etwa 80 Prozent der Stimmen. Clinton hingegen wird
unverändert deutlich von den "Hispanics" unterstützt: Rund 60
Prozent der Amerikaner mit lateinamerikanischen Wurzeln favorisieren die
ehemalige First Lady. Bei den Frauen dieser Minderheit kommt Clinton sogar
auf 70 Prozent.
01:28 Uhr: Clinton ist bevorzugte Oberbefehlshaberin
Bei den
Nachwahlbefragungen werden die Amerikaner am Super Tuesday nicht nur nach
ihrem Wahlverhalten befragt, sondern auch zu ihrer Meinung zu einzelnen
Kandidaten. Die "New York Times" berichtet ein interessantes
Ergebnis. Befragt, welcher Kandidat sich am besten als Oberbefehlshaber über
die Streitkräfte eignen würde, entscheiden sich außer in zwei Staaten
(Georgia und Illinois) die Mehrheit der Wähler für Hillary Clinton -
unabhängig von ihrer Parteipräferenz. Auf die Frage, wer die Einheit des
Landes am besten garantieren könnten, antworten sie (außer in Tennessee):
Barack Obama.
01:14 Uhr: Wahlfieber auch im Ausland
Zahllose US-Bürger
beteiligen sich auch im Ausland an den Vorwahlen in ihrer Heimat. Hauptmotiv
vieler Wähler ist das Interesse an einer anderen Außenpolitik und an einem
besseren Image der USA im Ausland. In London oder Rom kann in richtigen
Wahllokalen abgestimmt werden. In Deutschland geben die meisten Amerikaner
ihre Stimme mit Briefwahl ab. In der Londoner Porchester Hall drängen sich
zahlreiche Mitglieder und Anhänger der Demokratischen Partei. Die Demokraten
im Ausland bestimmen elf Delegierte für den Nominierungsparteitag im August.
Neben der Abstimmung im Wahllokal und der Briefwahl ist bei den Demokraten
im Ausland auch die Online-Wahl möglich.
01:14 Uhr Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Republikanern
Bei den
Vorwahlen der Republikaner in Georgia lässt die Bekanntgabe des Siegers noch
auf sich warten. Die Kandidaten John McCain, Mitt Romney und Mike Huckabee
liegen in den Nachwahlbefragungen in dem Bundesstaat dicht beieinander. Die
erfolgreiche Kandidat kann hier 72 von 2380 Delegierten holen.
00:58 Uhr: Obama gewinnt Vorwahl in Georgia
Barack Obama gewinnt
nach ersten Hochrechnungen die Vorwahl der Demokraten im US-Bundesstaat
Georgia. Er setzt sich damit gegen Hillary Clinton durch. Georgia stellt auf
der demokratischen Seite 103 der 4049 Delegierten auf dem
Nominierungskongress im Sommer.
00:01 Uhr: Huckabee gewinnt erste Abstimmung
US-Präsidentschaftsbewerber
Mike Huckabee gewinnt überraschend die erste Abstimmung am "Super-Dienstag".
Beim staatlichen Republikaner-Kongress in West Virginia sprachen sich 52
Prozent für den religiös-ausgerichteten Huckabee aus. Er liegt deutlich vor
seinem Rivalen Mitt Romney und John McCain, der landesweit als Favorit bei
den Republikanern gilt. Allerdings hat das Votum in West Virginia
vergleichsweise geringe Bedeutung, da dort lediglich 18 Delegierte vergeben
werden.