George W. Bush geht in die Geschichte als Mann verbaler Stolperer ein. So manche Sprachhürde konnte er nicht nehmen. Hier die besten Sager aus 8 Jahren.
Man tut dem scheidenden US-Präsidenten George W. Bush nicht Unrecht, wenn man sagt, dass er nicht gerade ein begnadeter Rhetoriker gewesen ist. Aber er konnte auch selbst lachen über seine verbalen Stolperer und Versprecher, die in Washington als "Bushismus" (Bushism) bezeichnet werden.
"Verunterschätzen"
Zu seinem Wörterbuch gehört
etwa die Neuschöpfung des Verbs "to misunderestimate" - eine
innige Verbindung von "to misunderstand" (missverstehen) und "to
underestimate" (unterschätzen). Zuletzt bemühte Bush sich zwar, seine
Worte etwas sorgfältiger zu wählen. Aber die Bushismen gehören zu den
bleibenden Hinterlassenschaften seiner achtjährigen Amtszeit. Hier einige
denkwürdige Beispiele:
- "Ich weiß, dass Mensch und Fisch friedlich zusammenleben können." (September 2000 bei einer Erklärung zur Energiepolitik in Michigan)
- "Selten wird die Frage gestellt, lernt unsere Kinder etwas?" (Jänner 2000 auf einer Veranstaltung in South Carolina)
- "Sie missunterschätzen das Mitgefühl unseres Landes. Ich denke, sie missunterschätzen auch den Willen und die Entschlossenheit des Oberbefehlshabers." (September 2001 in Langley, Virginia, über die Terroristen vom 11. September)
- "Es gibt in mir keinen Zweifel, keinen einzigen Zweifel, dass wir scheitern werden." (Oktober 2001 in Washington über die Fortsetzung der Regierungsarbeit nach den Anschlägen vom 11. September)
- "Es wäre ein Fehler, wenn der Senat der Vereinigten Staaten zulassen würde, dass irgendeine Art von menschlichem Klonen aus dieser (Parlaments)Kammer kommt." (April 2002 in Washington zur Debatte über das Klonen)
- "Es gibt einen alten Spruch in Tennessee - ich weiß, es ist in Texas, vielleicht in Tennessee - der besagt, täusche mich einmal, Schande über dich. Täusche mich - du kannst nicht erneut getäuscht werden." (September 2002 in Nashville, Tennessee)
- "Unsere Feinde sind erfinderisch und haben viele Mittel, und wir auch. Sie hören nie auf, über neue Arten nachzudenken, wie sie unserem Land und unserem Volk schaden können, und wir auch nicht." (August 2004 bei der Unterzeichnung eines Gesetzes für Rüstungsausgaben)
- "Es war nicht immer so festgelegt, dass die Vereinigten Staaten und Amerika enge Beziehungen haben. Schließlich waren wir 60 Jahre im Krieg - vor 60 Jahren waren wir im Krieg." (Juni 2006 bei einem Empfang des japanischen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi im Weißen Haus)
- "Herr Ministerpräsident, danke für ihre Einleitung. Danke, dass Sie ein so guter Gastgeber für den OPEC-Gipfel sind." (September 2007 in Sydney bei der Teilnahme an einem Gipfel des Asiatisch-Pazifischen Forums APEC)
- "Und sie haben keine Geringschätzung für Menschenleben." (Juli 2008 im Weißen Haus über Rebellen in Afghanistan)
- "Ich erinnere mich an eine Begegnung mit der Mutter eines Kindes, das von den Nordkoreanern entführt wurde genau hier im Oval Office." (Juni 2008 bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus)
- "In unserer gesamten Geschichte haben die Worte der Unabhängigkeitserklärung Einwanderer aus der ganzen Welt inspiriert, die Segel zu setzen und unsere Küsten anzusteuern. Diese Einwanderer haben dazu beigetragen, 13 kleine Kolonien in eine große und wachsende Nation von mehr als 300 Leuten zu verwandeln." (4. Juli 2008, dem Unabhängigkeitstag, in Virginia)
- "Die Menschen in Louisiana müssen wissen, dass es überall in unserem Land viele Gebete gibt - Gebete für diejenigen, deren Leben auf den Kopf gestellt wurden. Und ich bin einer von ihnen. Es gut, hier her zu kommen." (September 2008 in einem Zentrum der Katastrophenhilfe in Louisiana nach dem Hurrikan "Gustav")
Bush zeichnet Verbündete aus
Eine Woche vor seinem Abschied
aus dem Weißen Haus hat US-Präsident George W. Bush unterdessen drei seiner
treuesten Verbündeten mit der Freiheitsmedaille geehrt, der höchsten zivilen
Auszeichnung. Empfänger waren die früheren Regierungschefs von
Großbritannien und Australien, Tony Blair und John Howard.
Beide hatten die USA im Irakkrieg mit Truppen unterstützt, obwohl es in der Bevölkerung ihrer Länder massiven Widerstand dagegen gegeben hatte. Ausgezeichnet wurde außerdem der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe, ein entschiedener Kämpfer gegen den Drogenhandel.
Bush würdigte Blair in der Zeremonie als "Verteidiger menschlicher Werte", Howard als einen "Mann aus Stahl" und Uribe als ein "Beispiel für Führungskraft". Die Gelegenheit, mit diesen drei Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten, habe ihm in seiner Amtszeit viel Zufriedenheit beschert, sagte der scheidende Präsident.