US-Wahlen

''Gustav'' bringt US-Wahlkampf fast zum erliegen

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Die Republikaner strafften ihren Parteitag auf das Nötigste, Bush und Cheney sagten ihre Besuche ab. Die Demokraten cancelten Gegenveranstaltungen.

Angesichts des bedrohlichen Hurrikans "Gustav" ruht vorerst der parteipolitische Schlagabtausch um US-Wahlkampf. Demokratische Politiker, die sich anlässlich des Nominierungsparteitags der Republikaner in St. Paul im US-Staat Minnesota aufhielten, sagten ihre geplanten Gegenveranstaltungen am Sonntag ab. Der Parteitag selbst wurde auf die allernötigsten Punkte reduziert. Das Programm des ersten Tages am Montag wurde von sieben auf zweieinhalb Stunden verkürzt.

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Zeitgleich mit der Auftaktfeier der Republikaner wollten die Demokraten eine Kundgebung unter dem Motto "Mehr vom Selben" veranstalten. Dabei sollte die Auffassung publiziert werden, dass der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain nur die alte Politik von Amtsinhaber George W. Bush fortsetzen würde. Die Veranstaltung war parallel zu den inzwischen abgesagten Auftritten von Bush und dessen Vizepräsidenten Dick Cheney auf dem Parteitag vorgesehen gewesen.

Demokraten streichen Gegenverstanstaltungen
Schon am Sonntagabend strichen die Demokraten einen Ortstermin für Journalisten, bei dem die demokratische Senatorin für Minnesota, Amy Klobuchar, einige Projekte ihrer Partei in St. Paul vorstellen wollte. Geplant war eine "Kriegserklärung" an die Republikaner im selben Rahmen, wie letztere in der vergangenen Woche am Rande des Parteitags der Demokraten in Denver auf sich aufmerksam gemacht hatten.

Nun jedoch galt für alle Seiten offensichtlich der Ausspruch McCains vom Sonntagabend: "Das ist jetzt eine Zeit, in der wir die Parteipolitik beiseitelassen und als Amerikaner handeln müssen." Dennoch kam es zu ersten Protestkundgebungen gegen die Politik der Regierungspartei gekommen.

Konstituierung
Die Delegierten der Republikaner werden am Montag in Minneapolis-St. Paul (Bundesstaat Minnesota) jedoch lediglich für etwa zwei Stunden zusammenkommen, um sich wie von den Parteistatuten verlangt zu konstituieren.

Darüber hinaus werde täglich und mit Blick auf die Lage neu entschieden, wie das weitere Programm des Parteitages gestaltet werde. So sei zunächst noch unklar, wann die offizielle Wahl McCains zum Präsidentschaftskandidaten stattfinden solle. Am Montag würden nur die notwendigen Verfahren abgehandelt und keine politischen Reden gehalten. Es sei das erste Mal, dass ein Parteitag wegen äußerer Einflüsse so tiefgreifend abgeändert worden sei, sagte ein CNN-Kommentator.

Reden von Bush und Cheney abgesagt
Bereits im Laufe des Sonntags hatten US-Präsident George W. Bush und Vizepräsident Richard Cheney ihre für Montag geplanten Reden auf dem Parteitag abgesagt. Nach dem ursprünglichen Programm sollten am Dienstag unter anderem der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani sprechen, am Mittwoch dann die republikanischen Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten, Sarah Palin. Zum Abschluss des Parteitages am Donnerstag war die Rede McCains geplant.

Millionen Menschen auf der Flucht
Der Hurrikan "Gustav" wird voraussichtlich am Montagmittag mit voller Wucht auf die Golfküste treffen. Bis zu einer Million Menschen waren in den bedrohten Gebieten am Sonntag im Auto, in Bussen und Zügen oder per Flugzeug auf der Flucht. Drei Patienten überlebten die Evakuierung aus einem Spital in New Orleans nicht.

Bei dem verheerenden Zerstörungszug des Hurrikans "Katrina" waren vor fast genau drei Jahren mehr als 1800 Menschen ums Leben gekommen. Die US- Regierung und Behörden hatten damals viel zu langsam reagiert.

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