Es ist nicht mehr als ein symbolischer Sieg. Hillary Clinton hat die Vorwahlen in West Virginia gewonnen. Doch Konkurrent Obama liegt insgesamt vorn.
Hillary Clinton hat im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei die Vorwahlen in West Virginia mit deutlichem Abstand vor Barack Obama gewonnen.
Nach Auszählung von 76 Prozent der Stimmbezirke kam sie auf 66 Prozent der Stimmen, ihr innerparteilicher Rivale auf 27 Prozent. Es wäre Clintons zweitbestes Abschneiden bei einer Vorwahl nach ihrem Triumph in Arkansas, wo sie 70 Prozent gewann.
Symbolischer Sieg
Der Sieg Clintons am Dienstag war allgemein
erwartet worden, hat aber größtenteils symbolische Bedeutung, denn die New
Yorker Senatorin kann nicht mehr damit rechnen, dass sie ihren führenden
Rivalen bei den verbleibenden Vorwahlen bis zum 3. Juni noch überholt. In
West Virginia holte Clinton mindestens 16 der 28 Delegierten, Obama kam auf
sieben. Fünf weitere Delegiertenstimmen wurden noch ausgezählt.
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Clinton kampfeslustig
Clinton gab sich dennoch weiter
kampfeslustig. "Ich bin entschlossener als je zuvor, diesen Kampf
fortzusetzen, bis jeder eine Chance gehabt hat, seiner Stimme Gehör zu
verschaffen", sagte sie bei einer Siegesfeier in Charleston. "Das
Rennen ist noch nicht gelaufen. Keiner von uns hat die Delegiertenzahl, die
zum Sieg nötig ist", rief sie ihren Unterstützern zu. "Ich
kann diese Nominierung gewinnen, wenn Ihr entscheidet, dass ich das soll,
und ich kann diese Partei bei der Präsidentenwahl zum Sieg führen."
An die Parteibasis appellierte sie, zu bedenken, mit welchem Kandidaten die
Demokraten in wichtigen Bundesstaaten wie Ohio und Pennsylvania die besseren
Chancen haben werde.
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In West Virginia gingen vor allem Weiße, Senioren und Arbeiter mit niedrigem Einkommen zu den Urnen - allesamt Bevölkerungsgruppen, unter denen Clinton bisher ihre treuesten Anhänger hatte. Obama konzentriert sich unterdessen bereits auf das Duell mit dem republikanischen Bewerber John McCain. Der Senator aus Illinois hielt sich auch nicht in West Virginia auf, sondern in Missouri - einem der Schlüsselstaaten bei der Präsidentenwahl im November.
Obama kann zwar rein rechnerisch in den Vorwahlen noch die notwendige Mehrheit von 2.026 Delegierten für seine Nominierung erreichen, als wahrscheinlich gilt das aber nicht. Nach einer Zählung der AP kommt er derzeit auf 1.882 Delegierte und Clinton auf 1.713.
Superdelegierte entscheiden
Den Ausschlag werden auf dem
Parteitag im August vermutlich die rund 800 Superdelegierten geben -
Funktionäre, die nicht durch die Vorwahlen in ihrem Stimmverhalten
festgelegt sind. Obama sicherte sich am Dienstag die Stimmen von drei
weiteren Superdelegierten, darunter des Bürgermeisters von New Orleans, Ray
Nagin.