US-Vorwahl
Hillary kämpft jetzt um "Phantom-Stimmen"
10.03.2008
Die Vorwahlen der Demokraten in Florida und Michigan waren ungültig: Nun könnten sie zu Hillarys Freude doch noch gezählt werden.
Während in der nächsten Runde des Demokraten-Vorwahlkrimis in Mississippi Barack Obama als Top-Favorit gilt, wird das Gerangel um die 313 „Phantom-Stimmen“ der ungültigen Vorwahlen in Michigan und Florida heftiger. Beide Staaten hatten ihre Vorwahlen gegen den Willen der demokratischen Parteiführung in den Jänner vorverlegt. Prompt waren die Resultate gestrichen worden. Bisher wurden die gewählten Delegierten noch niemandem zugerechnet.
Doch nun kann weder Obama noch Kontrahentin Hillary Clinton durch das knappe Rennen die Siegermarke von 2.025 Delegierte erreichen. Der jüngste Vorschlag: Per Briefwahl könnten die Primaries wiederholt werden – und Hillary erhält die Chance, gegen Obama aufzuholen.
Vizeposten-Angebot an Obama wird zum Eigentor für Clinton
Das
Angebot der Clintons, Obama als die Nummer zwei in einem
Präsidentschafts-„Dreamteam“ einzusetzen, gerät inzwischen zusehends zum
Eigentor: „Hillarys Chuzpe“ betitelte die New York Daily News die
„Dreistigkeit“, den Favoriten Obama – er führt mit 1.588 zu 1.468
Delegiertenstimmen – den Vizeposten anzubieten. „Das ist wie ein Haus zu
verkaufen, das einem nicht gehört“, so der Top-Kolumnist des Blattes.
Und: Die Nation fragt sich, warum Hillary dann ihrem möglichen Vize jegliche Qualifikationen abspricht, Oberkommandierender zu sein. Zuletzt behauptete sie, nur sie und Republikaner-Gegner John McCain hätten das „Zeug zum Präsidenten“.
Obama Favorit in Mississippi
Im US-Staat Mississippi fällt
Dienstag die nächste Entscheidung im Duell zwischen Barack Obama und
Senatorin Hillary Clinton um die Präsidentschaftskandidatur der
US-Demokraten. Letzte Umfragen prognostizierten einen klaren Sieg für den
schwarzen Senator Obama bei den Vorwahlen, in denen 33 Delegierte für den
Nominierungsparteitag im August bestimmt werden.
Etwa die Hälfte der Demokraten-Wähler in dem Südstaat sind Afroamerikaner, sie zählen zu Obamas Stammwählerschaft. Die Wahllokale in Mississippi schließen um 19.00 Uhr Ortszeit (Mittwoch 01.00 Uhr unserer Zeit), erste Ergebnisse sind kurz danach zu erwarten.