US-Präsidentschaftsbewerber John McCain hat Alaskas Gouverneurin Sarah Palin (44) zu seiner Kandidatin für das Amt der Vize-Präsidentin ernannt.
Das meldete der US-Fernsehsender FoxNews am Freitag unter Berufung auf das Wahlkampflager McCains.
Palin gilt als stramm konservativ
Die 44-Jährige Palin war erst
im Laufe des Tages in den Mittelpunkt der Spekulationen gerückt, nachdem ein
Privatflugzeug aus Alaska nahe Dayton gelandet war. Zuvor hatten US-Medien
berichtet, dass der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, und
der Gouverneur von Minnesota, Tim Pawlenty, aus dem Rennen seien. Beide
galten als aussichtsreiche Anwärter für den Vize-Posten.
Palin bringt Eigenschaften mit, die dem Senator aus Arizona im Rennen um das Weißen Haus durchaus helfen können: Die Mutter von fünf Kindern gilt als stramm konservativ, ist entschiedene Abtreibungsgegnerin und auf Lebenszeit Mitglied der Waffenlobby NRA, was bei der republikanischen Basis gut ankommt. Zugleich genießt die erste weibliche Gouverneurin Alaskas einen Ruf als Reformerin und entschiedene Kämpferin gegen Korruption. Den riesigen Staat im äußersten Nordwesten regiert sie erst seit 2006.
"Sarah Barracuda"
Als zupackend gilt Sarah Palin
auch: Ihren Spitznamen "Sarah Barracuda", den sie wegen ihrer
aggressiven Spielweise im Basketball-Team an der Highschool bekam, benutzen
politische Gegner noch heute. Sie geht in der Wildnis ihres Bundesstaates
jagen, auch Elche, fischen und läuft Langstrecken-Rennen.
(c) AP
Mitte der 80er Jahre gewann Palin einen Schönheitswettbewerb. "Sie sieht immer noch großartig aus", schrieb unlängst die renommierte Polit-Webseite realclearpolitics.com. "Und höllisch schlau ist sie auch." Eine Mischung, die sie bei dem Menschen in Alaska höchst beliebt macht: Palin kommt auf Popularitätswerte von um die 80 Prozent.
1964 im US-Staat Idaho geboren, zog ihre Familie nach Alaska, als Sarah Palin noch ein Kleinkind war. Sie studierte Journalismus und Politikwissenschaften. In ihrer Heimatstadt Wasilla wurde Palin Bürgermeisterin, dann übernahm sie den Posten als Ethikbeauftragte von Alaskas Öl- und Gaskommission, die die Ausbeutung der Bodenschätze verwaltet. In dieser Position deckte sie mehrfach Interessenskonflikte von Mitgliedern des Gremiums auf.