US-Wahlkampf
McCain will 45 neue Atomkraftwerke bauen
07.07.2008
Der republikanische Kandidat McCain stellte sein Hilfspaket für die strauchelnde Wirtschaft vor. Unter anderem will er 45 Atomkraftwerke bauen.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain will der strauchelnden US-Konjunktur mit Steuersenkungen, mehr Freihandel und dem Bau von neuen Atomkraftwerken Paroli bieten. Außerdem solle der Kinderfreibetrag auf 7.000 Dollar (4.500 Euro) verdoppelt werden, erklärte McCain einem Redemanuskript zufolge am Montag in Denver. Im Gesundheitsbereich will er für den Kauf von Krankenversicherungen Steuererleichterungen einführen. McCain erklärte, viele Amerikaner fürchteten derzeit um die Sicherheit ihrer Jobs.
700.000 Arbeitsplätze'
Der Bau von 45 neuen Atomkraftwerken
"wird 700.000 gute Arbeitsplätze für Bau und Betrieb der Anlagen" schaffen,
sagte McCain. Der Senator aus Arizona hatte seine Pläne bereits vereinzelt
dargelegt, am Montag wollte er jedoch mit der gebündelten Darstellung sein
gesamtes Wirtschaftsprogramm skizzieren. Die lahmende US-Konjunktur ist
eines der wichtigsten Themen im Rennen um das Weiße Haus, das am 4. November
entschieden wird. McCain wird von Wählern hohe Kompetenz in Fragen der
Sicherheit und der Verteidigung zugebilligt, die Wirtschaftspolitik gilt als
einer seiner Schwachpunkte.
Der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama kritisiert McCains Pläne als Fortsetzung der verfehlten Wirtschaftspolitik von Präsident George W. Bush. Die geplanten Steuersenkungen würden vor allem Wohlhabende begünstigen, die Last der Gesundheitsvorsorge wolle McCain allein auf die Arbeitnehmer abschieben, erklärte Obamas Wahlkampfteam.
"Alter" McCain
Wähler assoziieren Obama einer Umfrage
zufolge zuerst mit dem Wort "Wandel" oder "Außenseiter", bei McCain hingen
denken die Menschen zuerst an das Wort "alt". Der 76-Jährige wird als
entschlossener und härter wahrgenommen, der 46 Jahre alte Obama hingegen
eher als herzlich und mitfühlend, wie eine gemeinsame Umfrage der
Nachrichtenagentur AP und dem Internetportal Yahoo ergab.
Obama indes bekommt fünf Prozent weniger Zustimmung als die Demokraten. McCain gelang es offenbar, sich von der niedrigen Popularität seiner Partei abzusetzen, seine Zustimmungswerte lagen neun Prozent über jenen der Republikaner. Für die Erhebung wurden in der zweiten Junihälfte über 1.750 Menschen im Internet befragt, die mögliche Fehlerquote lag bei 2,3 Prozentpunkten.