Mitt Romney hat aufgegeben: Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur warf er das Handtuch. Jetzt unterstützt er McCain.
Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner kann Senator John McCain künftig auch auf die Unterstützung seines früheren Rivalen Mitt Romney zählen. Der ausgeschiedene Romney stellte sich am Donnerstag hinter seinen früheren Rivalen. Die rund 280 Delegierten, die er sich während seiner eigenen Kandidatur gesichert hat, rief er dazu auf, auf dem Nominierungsparteitag im Sommer für McCain zustimmen. Damit ist der 71-jährige Vietnamkriegsveteran der Präsidentschaftskandidatur einen entscheidenden Schritt näher gekommen.
"Fühle mich geehrt"
Er fühle sich geehrt, dem
Senator aus Arizona seine volle Unterstützung bekunden zu dürfen, sagte
Romney in Boston. Er nannte McCain bei einer Pressekonferenz einen "echten
amerikanischen Helden" und einen "Mann, der fähig ist, das Land in einer
gefährlichen Zeit zu führen".
Die Unterstützung von Romney, der in der vergangenen Woche seine Bewerbung zurückgezogen hatte, gibt dem bereits favorisierten McCain weiteren Auftrieb. Laut CNN hat der Senator für Arizona bereits 827 der benötigten 1191 Delegiertenstimmen sicher. Sein verbleibender Konkurrent Mike Huckabee kommt lediglich auf 217 Delegierte.
286 Delegierte
Romney war vor seinem Ausscheiden der stärkste
Gegenkandidat von McCain und konnte in den Vorwahlen 286 Delegierte
gewinnen. Sollten diese nun komplett ins McCain-Lager wechseln, fehlen dem
71-jährigen Senator nur noch wenige Dutzend Stimmen bis zur erforderlichen
Mehrheit. Die Republikaner wählen ihren Kandidaten für die Nachfolge von
US-Präsident George W. Bush Anfang September. Die Präsidentenwahl findet im
November statt.
Der ehemalige Gouverneur von Massachusetts galt als einer der Favoriten im Rennen um die Spitzenkandidatur der Republikanischen Partei für die Präsidentenwahl 2008. In die Politik ging der erfolgreiche Investmentbanker und Multimillionär erst relativ spät. 1994, im Alter von 47 Jahren, bewarb sich Romney erstmals um ein politisches Mandat.
Vorbereitungen auf Präsidentenamt in Massachusetts
Damals
wollte er gleich ein politisches Schwergewicht vom Sockel stürzen. Bei der
seinerzeitigen Senatswahl forderte er den langjährigen Senator Edward
Kennedy aus Massachusetts heraus. Romney brachte die Ikone der liberalen
Demokraten arg in Bedrängnis, konnte sich aber am Ende doch nicht
durchsetzen. Nach der Niederlage legte Romney seine politischen Ambitionen
erst einmal auf Eis. 1999 wurde er Vorsitzender des Organisationskomitees
zur Vorbereitungen der Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City.
Danach wagte er einen neuen Sprung und bewarb sich erfolgreich um den
Gouverneursposten im Staat Massachusetts. Romney nutzte das Amt, aus dem er
Anfang 2007 ausschied, zur Vorbereitung seiner Präsidentschaftskandidatur.
Dass er in die Politik gegangen sei, verdanke er seinem Vater, sagte Romney einmal. Er sei für ihn das große Vorbild. Romneys Vater George war dreimaliger Gouverneur von Michigan und davor Manager in der Autoindustrie.