Der demokratische Präsidentschaftskandidat ist am Mittwoch in Israel und dem Westjordanland. Eine Amok-Fahrt versetzt Jerusalem in Aufregung.
Der US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat am Dienstag seine Irak-Strategie bekräftigt. Im Falle seines Wahlsiegs werde er die US-Truppen so schnell wie möglich aus dem Irak abziehen, sagte Obama am Dienstag in der jordanischen Hauptstadt Amman. "Die Sicherheitslage (im Irak) hat sich verbessert, aber jetzt benötigen wir eine politische Lösung." Noch vor einem Jahr sei die Situation deutlich fragiler gewesen.
Wahlkampfreise
Obama befindet sich derzeit auf einer
außenpolitischen Wahlkampfreise und war im Irak mit Regierungschef Nuri
al-Maliki zusammengetroffen. Erste Station seiner Auslandsreise war
Afghanistan. Als Zeitraum für den Irak-Abzug nannte Obama 16 Monate.
"Der Schlüssel ist nun, Raum für die Aussöhnung im Irak zu schaffen", sagte Obama. Er betonte, keinen überstürzten Rückzug zu wollen. Dieser müsse mit der gebotenen Vorsicht geplant werden. Nach dem Treffen mit Al-Maliki war Obama in die von Sunniten dominierte Anbar-Provinz im Westen des Landes weitergereist. Dort diskutierte er mit dem Provinzgouverneur und lokalen Stammesführern, die sich gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida zusammengeschlossen haben.
Gespräche in Jordanien
In Jordanien wollte Obama mit König
Abdullah II. zu Gesprächen zusammenkommen. Beobachter erwarteten, dass der
König ihm die Erwartung der arabischen Länder erläutern werde, wonach die
neue US-Regierung die Zwei-Staaten-Lösung mit einem unabhängigen Palästina
verfolgen solle. Obama erklärte vor Journalisten, er werde sich im Falle
seiner Wahl zum Präsidenten ab der ersten Minute seines Amtsantritts um
einen Durchbruch in den israelisch-palästinensischen Verhandlungen bemühen.
Nach einem Essen mit dem jordanischen Königspaar und mehreren hochrangigen
Amtsträgern sollte Obama nach Israel weiterreisen, wo er am späten
Dienstagabend erwartet wurde.
Am Mittwoch will Obama unter anderen mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas und dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert zusammentreffen. Obama werde außerdem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen sowie die Stadt Sderot im Süden Israels, verlautete aus seinem Umfeld. Dieser Ort ist häufig Ziel von Raketenangriffen militanter Palästinenser. Der Senator wolle einen Eindruck der täglichen Probleme der Einwohner bekommen, sagte seine Beraterin Susan Rice. Der Besuch in Sderot dürfte allerdings nur rund eine Stunde dauern.
Amok-Fahrt
In Jerusalem hatte zu Mittag ein Palästinenser in
unmittelbarer Nähe des für den Senator reservierten Hotels bei einer
Amokfahrt mindestens 16 Menschen verletzt. "Ich verurteile den Angriff
scharf und unterstütze den Kampf Israels gegen den Terrorismus", sagte
Obama. Seine Reise führt ihn am Donnerstag nach Deutschland, weitere
Stationen sind Frankreich und England. Mit den Besuchen möchte er sich im
Rahmen des US-Wahlkampfs außenpolitisch profilieren. Lesen
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