US-Vorwahlen
Obama geht in Wyoming in Führung
08.03.2008
Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama ist am Samstag bei den Parteiversammlungen im Staat Wyoming klar in Führung gegangen.
Nach Auszählung in sieben von 28 Bezirken kam Obama auf 58 Prozent der Stimmen, seine innerparteiliche Rivalin Hillary Clinton dagegen nur auf 40 Prozent.
Zwölf Stimmen
In Wyoming standen zwar nur zwölf
Delegiertenstimmen auf dem Spiel, im knappen Rennen um die
Präsidentschaftskandidatur der Demokraten kam dem Staat im Nordwesten der
USA jedoch eine seltene Bedeutung zu.
Wyoming konservativ
Wyoming ist traditionell ein konservativer
Bundesstaat, in dem bei den letzten zehn Präsidentschaftswahlen stets der
republikanische Kandidat gewann.
Clintons "Blitzkrieg"
Hillary Clinton hatte in den
vergangenen Tagen gemeinsam mit ihrem Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, und
ihrer Tochter Chelsea versucht, den Vorsprung Obamas bei Umfragen in Wyoming
wettzumachen. "Clinton Blitzkrieg", hatte die regionale Zeitung "Wyoming
Tribune- Eagle" den unerwartet engagierten Einsatz der Clintons
überschrieben.
Hillary wirbt erneut für Duo mit Obama
Die Senatorin aus
New York fachte zudem erneut die Überlegungen an, mit Barack Obama als
Kandidaten für das Amt des US-Vizepräsidenten anzutreten. "Ich
höre von manchen, dass sie sich wünschten, uns beide wählen zu können. Nun,
das könnte eines Tages möglich sein", sagte Clinton laut der
Zeitung "Chicago Tribune" bei einem Wahlkampfauftritt am Freitag
in Hattiesburg (Mississippi).
Obama will Vorsprung ausbauen
In Wyoming geht es bei dem
demokratischen Caucus zwar nur um zwölf an das Ergebnis gebundene Delegierte
für den Nominierungsparteitag Ende August in Denver (US-Bundesstaat
Colorado). Obama hofft aber, mit einem Erfolg in Wyoming und dann bei der
Vorwahl am Dienstag in Mississippi seinen Vorsprung von derzeit insgesamt
etwa 140 Delegierten weiter ausbauen zu können. In Mississippi wird es um
insgesamt 33 festgelegte Delegierte gehen.
Fällt Entscheidung am Parteitag?
Clinton hatte mit
Vorwahlsiegen in Ohio, Texas und Rhode Island am vergangenen Dienstag Obamas
vorausgegangene Serie von elf Vorwahlsiegen unterbrochen und seinen
Delegiertenvorsprung um etwa zehn verringert. Etwa die gleiche Zahl hofft
Obama bei den Abstimmungen in Wyoming und Mississippi wieder gut zu machen.
Beide Bewerber können aber angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens rechnerisch
nicht mehr die magische Zahl von 2045 Delegierten erreichen, die für die
Nominierung als Spitzenkandidat bei der Präsidentschaftswahl am 4. November
nötig sind. Es gilt daher als möglich, dass eine Entscheidung erst auf dem
Parteitag selbst fällt.
Die nächste "große" Vorwahl findet am 22. April in Pennsylvania statt. Dort geht es um gut 160 Delegierte. In Umfragen liegt Clinton in dem Bundesstaat im Osten des Landes mit etwa 15 Prozentpunkten vor Obama.