Barack Obama profitiert von den Turbulenzen am Finanzmarkt. Er liegt nun in Umfragen vor seinem Rivalen McCain.
Vor dem Hintergrund der Turbulenzen auf den Finanzmärkten hat der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama in jüngsten Wahlumfragen aufgeholt und den Republikaner John McCain überrundet. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Universität Quinnipiac kam Obama auf 49 Prozent, McCain erzielte 45 Prozent. Eine gleichzeitig veröffentlichte Erhebung der "New York Times" kam mit 48 zu 43 Prozent zu einem ähnlichen Ergebnis.
Palin-Effekt lässt offenbar nach
Noch in der Vorwoche hatte
McCain in den meisten Umfragen einen kleinen Vorsprung, den Demoskopen vor
allem auf die intensive Medienberichterstattung über den republikanischen
Parteitag sowie die große Aufmerksamkeit für McCains Vizekandidatin Sarah
Palin zurückgeführt hatten. Dieser Effekt lässt nun offenbar langsam nach.
In den Umfragen wurden erhebliche Unterschiede entlang der Geschlechter- und Hautfarbengrenzen sichtbar. In der Quinnipiac-Umfrage führte Obama klar in der Gunst von Frauen (54 zu 40 Prozent) und von Afroamerikanern (93 zu zwei Prozent). McCain lag hingegen vorne bei Männern (50 zu 43 Prozent) und bei weißen Wählern (52 zu 43 Prozent).
Der Umfrage zufolge kommt Obamas Wirtschaftsprogramm bei den Wählern besser an als das von McCain. So gaben 51 Prozent an, von der Wirtschaftspolitik des Republikaners würden vor allem die Reichen profitieren. Nur neun Prozent erwarteten Erleichterungen für den Mittelstand. Von Obamas Politik würde nach Einschätzung von 33 Prozent der Befragten vor allem der Mittelstand profitieren, 22 Prozent sahen die Armen als größte Nutznießer und nur neun Prozent die Reichen.