Das einflussreiche US-Magazin "New Yorker" sorgt mit einer Obama-Karikatur für Wirbel. Was als Satire gedacht war, wird aber missverstanden.
Das Magazin "New Yorker" ist eines der einflussreichsten Magazine der USA. In der neuen Ausgabe widmet sich die Zeitschrift auf 18 Seiten dem demokratischen Präsidentschaftskandidat Barack Obama - die ersten politischen Schritte Obamas in Chicago sollen beleuchtet werden. Aber weniger der Inhalt als vielmehr das Titelblatt des Magazins sorgt für Aufregung.
Das Titelblatt des New Yorker/ (c) AP
Barack Obama steht mit seiner Frau Michelle im Oval Office, der Schaltzentrale des Weißen Hauses. Obama trägt einen Turban, seine Frau ein Maschinengewehr, beide grinsen verschmitzt. Im Kamin im Hintergrund brennt die amerikanische Flagge. Laut "New Yorker" soll es eine "Satire auf die Angstmacherei und die Falschinformation, mit denen man Barack Obamas Kandidatur behindern will".
"Nicht witzig"
Gar nicht lustig findet
US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama die Karikatur. Die Zeichnung, auf
der auch eine brennende US-Fahne im Kamin und ein Bild von Osama bin Laden
an der Wand zu sehen sind, sei "geschmacklos und beleidigend",
erklärte Obamas Wahlkampfsprecher Bill Burton.
Niemand versteht Satire
Aber diese Satire hat in den USA
scheinbar kaum jemand verstanden. Die Aufregung ist riesig. Es hagelt Kritik
von allen Seiten. Sogar der Sprecher von John McCain bemühte sich schnell,
die Karikatur als geschmacklos und beleidigend abzutun.
Kritik an Unerfahrenheit
Aber nicht nur die Karikatur an sich,
sondern auch Obamas Reaktion sorgen für Wirbel. Als Obama in einem Interview
auf die Karikatur angesprochen wurde, wusste der Präsidentschaftskandidat
von nichts. Neue Munition für Kritiker, die Obama mangelnde Erfahrung
vorwerfen.