Peinlich
Obama nennt Biden "nächsten Präsidenten"
23.08.2008
Barack Obama und Joseph Biden leisteten sich bei einer Wahlkampfveranstaltung peinliche Versprecher.
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Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten hat den 65-jährigen Senator Joseph Biden als seinen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten benannt. Das bestätigte die Wahlkampforganisation der Demokraten in einer Mitteilung an die Anhänger der Partei. Obama gab die Entscheidung am Samstag auch auf seiner Website bekannt.
SMS kamen zu spät
Eigentlich sollten die Anhänger Barack
Obamas es als erste erfahren - tatsächlich aber wussten die meisten bereits
aus den US-Medien von der Nominierung Joseph Bidens. Verschiedene
Fernsehsender hatten die Nachricht unter Berufung auf Quellen aus der
Demokratischen Partei schon verbreitet, ehe in der Nacht auf Samstag
(Ortszeit) Stunden später die SMS endlich bei den Obama-Anhängern eintraf.
Wenn nun auch einige Anhänger enttäuscht sein dürften, nicht die ersten gewesen zu sein, war die SMS-Aktion für die Wahlkampfmanager wohl ein Erfolg: Da die SMS-Interessierten ihren Namen und ihre E-Mail-Adresse auf eine Liste setzen ließen, erweiterte sich das Netz der Online-Kontakte für die Demokratische Partei erheblich. Obama und sein Stab setzen in ihrem Wahlkampf verstärkt auf moderne Informationstechnologien. So werden übers Internet auch Parteispenden gesammelt.
Spezialität für Außen- und Sicherheitspolitik
Der
US-Sender NBC berichtete, dass das Wahlkampfteam Obamas zwei bisher als "heiße
Anwärter" auf die Vize-Kandidatur gehandelte Demokraten - Senator
Evan Bayh aus Indiana und Virginias Gouverneur Tim Kaine - am Freitag über
ihr Ausscheiden informiert habe. Gleiches gelte für Senator Christopher Dodd
aus Connecticut, meldete die "New York Times". Nach
CNN-Informationen wird auch die frühere First Lady Hillary Clinton nach
ihrem Ausstieg aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur nicht als
Obamas Vize antreten.
Der 65-Jährige Biden sitzt seit 1973 für den US-Bundesstaat Delaware im Senat in Washington und ist einer der Dienstältesten in dieser Kongresskammer. Seine Spezialität ist die Außen- und Sicherheitspolitik. So leitet Biden auch den Auswärtigen Ausschuss des Senats.
Lob von Clinton
US-Senatorin Hillary Clinton hat die
Entscheidung ihres ehemaligen Rivalen Barack Obama begrüßt. Obama habe sich
einen "außergewöhnlich starken, erfahrenen Spitzenpolitiker"
ausgesucht, erklärte Clinton am Samstag. Biden werde Obama dabei helfen, die
Wahl zu gewinnen und danach das Land zu führen.
Am Montag beginnt in Denver der mehrtägige Nominierungsparteitag der US-Demokraten, bei dem Obama offiziell zum Kandidaten der Partei für die Präsidentenwahl im November ausgerufen werden soll.