Barack Obama lässt seinen Rivalen John McCain laut Umfragen weit zurück: Amerika steht Kopf vor der möglichen Wahl des „schwarzen Kennedy“.
Im Finale des Rennens um den Einzug in das Oval Office blüht der Favorit Barack Obama so richtig auf: „Ich werde die Welt verändern!“, ruft er in die Menschenmasse in Indiana, wo ÖSTERREICH eine Wahlkampfveranstaltung besuchte. Der Hype erreicht schrille Dimensionen: In 24 Stunden könnten die US-Bürger den ersten Afroamerikaner ins Weiße Haus wählen.
Sex für Tickets
Eintrittskarten für die „Obamafest“
getaufte Siegerparty im Chicagoer Grant Park mit 100.000 Fans zählen längst
zu den begehrtesten Tickets der Erde: Via Internet wurde sogar Sex dafür
angeboten. Der Star-Rummel hat voll eingesetzt: Fotografen belagern den
„schwarzen Kennedy“, als er mit seinen Töchtern Sasha (7) und Maila (10)
herumtollte. Dabei hat die Revolution längst begonnen: Geschätzte 30
Millionen gaben durch Frühwahlen in 31 Staaten ihre Stimme bereits ab.
Schwarze warteten bis zu zwölf Stunden auf ihre Wahlzettel: „Für uns geht es
um alles“, sagte einer. Laut einer ersten CBS-Umfrage unter bisherigen
Wählern führt Obama deutlich mit 57 zu 38 Prozent.
McCain überrannt
Obama jettete am vergangenen Wochenende
durch die heiß umkämpften „Battleground“-Staaten – und trägt seine Offensive
tief in Republikanergebiete: Er kämpfte in Colorado, New Mexiko und Missouri
– alles Staaten, in denen Präsident George W. Bush 2004 bequem siegte.
„Obama überrennt McCain an allen Fronten“, so Politologe Shaun Bowler zu
ÖSTERREICH: Mit 240 Mio. Dollar steckte er viermal so viel in TV-Spots.
Überlegen sind auch Obamas „Bodentruppen“, ein Heer enthusiastischer Helfer,
die um Unentschlossene kämpfen. Die New York Times stellt Obama in einer
Prognose 291 Wahlmännerstimmen in Aussicht – 270 sind für den Sieg nötig.
McCain kann nur hoffen, dass alle Umfragen falsch sind – und durch
unterschwelligen Rassismus Obama im letzten Moment wegen seiner Hautfarbe
der Sieg verwehrt werden könnte.