Nach massiver Kritik

Obama will den Irak besuchen

29.05.2008

Viel Kritik musste Barack Obama einstecken: Er würde die Lage im Irak nicht kennen, hieß es. Nun will er das Kriegsland besuchen.

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© AP
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Barack Obama erwägt für den Sommer eine Reise in den Irak. Es wäre sein erster Aufenthalt in dem Konfliktgebiet seit seiner Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur bei den US-Demokraten. Sein republikanischer Rivale John McCain hatte ihn jüngst kritisiert, weil er seit Anfang 2006 nicht mehr im Irak gewesen sei, und zu einer gemeinsamen Reise dorthin eingeladen. Dies lehnte Obama in einem Interview der Zeitung "The New York Times" ab.

McCain besuchte bereits acht Mal den Irak
"Ich will mich nicht an einem politischen Reklamegag beteiligen", wurde Obama am Mittwoch auf der Website der Zeitung zitiert. Wenn er in den Irak reise, dann um mit Soldaten und Kommandanten zu sprechen und nicht, um politisch zu punkten. Obamas Sprecher Bill Burton sagte, eine Irak-Reise werde erwogen, stehe aber noch nicht fest. McCain erklärte bei einem Wahlkampfauftritt in Nevada, zu sagen, der Einsatz im Irak sei ein Misserfolg, stimme nicht mit den Fakten überein. "Also müssen wir ihm die Fakten vor Ort zeigen." Obama war ein einziges Mal im Jänner 2006 mit einer Kongressdelegation im Irak. McCain war acht Mal dort, zuletzt im März.

Clinton konzentriert sich auf South Dakota
Obamas demokratische Rivalin Hillary Clinton bemühte sich unterdessen um die Unterstützung der Wähler in South Dakota, wo in der kommenden Woche eine Vorwahl stattfindet. Im Indianerreservat von Pine Ridge erklärte sie, wichtig sei festzustellen, wer die größeren Chancen im Rennen gegen McCain habe. Sie glaube, dass sie das sei. In einem Schreiben an bisher unentschlossene Superdelegierte verwies sie unter anderem auf ihren Vorsprung bei älteren Frauen, Latinos und Wählern auf dem Land.

45 Stimmen fehlen noch Obama
Ihr Ehemann, der frühere US-Präsident Bill Clinton, warb am Mittwoch in Puerto Rico um Unterstützung für seine Frau. Dort wird am Sonntag eine Vorwahl abgehalten. Bei der eigentlichen Präsidentenwahl im November sind die Puertoricaner aber nicht stimmberechtigt, entsprechend gering ist das Interesse der Bewohner an der Abstimmung. Vor den letzten drei Vorwahlen in Puerto Rico, South Dakota und Montana fehlen Obama noch 45 der 2.026 für den Nominierungsparteitag im August nötigen Stimmen.

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