Obamas Tante lebt illegal in den USA. Der demokratische Präsidentschaftsbewerber will sie nun ausweisen lassen.
US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat sich für die Ausweisung seiner angeblich illegal in den USA lebenden Tante ausgesprochen. "Wenn sie gegen Gesetze verstößt, müssen diese Gesetze befolgt werden", sagte der Demokrat laut vorab veröffentlichtem Manuskript in einem Interview, das der Fernsehsender CBS am Montag ausstrahlen wollte.
Seine Sorge um seine Tante Zeituni Onyango, die Schwester seines kenianischen Vaters, werde so zwar nicht nachlassen, aber er glaube daran, dass das Gesetz befolgt werden müsse.
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Untersuchung
Die Bundesbehörden oder ihre Beamten dürfen keine
Informationen über Einzelfälle öffentlich machen. Das Amt für Einwanderung
und Zoll (ICE) hat deswegen eine Untersuchung des Falls beantragt, wie am
Sonntag bekanntwurde.
Seit 2004 in den USA
Obamas aus Kenia stammende Tante Zeituni
Onyango lebt seit 2004 illegal in den USA, wie ein mit dem Fall vertrauter
Bundesbeamte, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Freitag der
Nachrichtenagentur AP berichtet hatte. Eine zweite Quelle bestätigte den
Sachverhalt. Demnach ist die Information der Bundesregierung in Washington
bekannt.
Wer steckt dahinter?
AP konnte jedoch nicht klären, ob ein
ranghoher Mitarbeiter der Regierung von George W. Bush oder des
Wahlkampfteams von Obamas Kontrahent John McCain an der Enthüllung fünf Tage
vor dem Wahltermin beteiligt war.
Sozialwohnung in Boston
Trotz eines 2004 abgelehnten Asylantrags
ist Onyango demnach im Land geblieben. Die 56-Jährige, die Obama in seiner
Autobiografie "Tantchen Zeituni" nennt, soll in einer
Sozialwohnung in Boston im US-Staat Massachusetts leben. Das Wahlkampfteam
des Demokraten erklärte, Senator Obama wisse nichts über ihren
Aufenthaltsstatus. Ein Berater des republikanischen Kandidaten John McCain,
Mark Salter, sagte: "Das ist eine Familienangelegenheit."
Zuletzt 2004 gesehen
Obama hat seine Tante bei
Wahlkampfveranstaltungen - anders als seinen Vater oder seine kenianische
Großmutter - nie erwähnt. Nach Angaben seines Wahlkampfteams hatte er die
Tante zuletzt 2004 gesehen, als sie seiner Amtseinführung als Senator
beiwohnte.
Foto: (c) Reuters