Hillary Clinton verbucht Siege in Kalifornien und New York. Obama blamiert sich in Massachusetts - bringt Clinton insgesamt aber in Bedrängnis.
Noch immer keine Entscheidung bei den Demokraten nach dem "Super Tuesday":
Hillary Clinton gewann zwar unter anderem in den Schlüsselstaaten New York und Kalifornien, konnte Barack Obama, der in 13 Staaten gewinnen konnte, aber nicht entscheidend distanzieren.
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Bei den Republikanern sieht die Sache klarer aus: Hier konnte der gemäßigt konservative Senator John McCain seine Führung ausbauen und ließ sich als aussichtsreichster Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur feiern.
Minute für Minute: So verlief der Super-Tuesday
Wahlmarathon geht in Virginia und Maryland weiter
Wahlstrategen
hatten schon im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass es bei den Demokraten
nach dem "Super-Dienstag" eine Entscheidung gibt. Bereits in einer
Woche stehen weitere Vorwahlen in Virginia und Maryland an. Offiziell werden
die Kandidaten erst bei den Nominierungsparteitagen im Spätsommer gekürt.
Die Präsidentenwahl findet am 4. November statt.
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Der Süden gehört Obama
Obama war vor allem im Süden
erfolgreich, aber auch in seinem Heimatstaat Illinois. Er zeigte nach
Einschätzung von Kommentatoren, dass er aber prinzipiell bei den Wählern
quer durch die USA gut ankommt. Clinton errang mindestens acht Siege. Neben
New York und Kalifornien verbuchte sie auch Erfolge in Massachusetts, der
Hochburg des Kennedy-Clans, der Obama unterstützt, und Arkansas. Dort
profitierte sie vom Ansehen ihres Mannes Bill Clinton, der diesen Staat als
Gouverneur regierte, bevor er US-Präsident wurde.
Sehen Sie hier die Rede von Obama
Hier klicken: So wählten die Republikaner
Clinton fixiert Blick auf das Weiße Haus
Während einer
Ansprache vor jubelnden Anhängern in New York richtete Clinton den Blick
schon auf den 4. November, wenn die Amerikaner über die Nachfolge von
Präsident George W. Bush entscheiden: "Nach sieben Jahren eines
Präsidenten, der nur auf seine besonderen Interessen geachtet hat, seid ihr
bereit für einen Präsidenten, der eure Stimme, eure Werte und eure Träume in
euer Weißes Haus bringt", sagte Clinton. Sie vermied jede Kritik
an Obama, dem sie zu seinen Erfolgen ausdrücklich gratulierte.
Sehen Sie hier die Rede von Hillary Clinton
Obama, der der erste US-Präsident mit dunkler Hautfarbe werden möchte, gelang es laut Umfragen auch in Wählerkreise vorzudringen, in denen bisher seine Rivalin deutlich bevorzugt war: Das sind vor allem die weißen Wähler und die Frauen.
Minute für Minute: So verlief der Super-Tuesday
Clinton mit 371 Delegierten - Obama mit 306
Bis zu den Wahlen
vom Dienstag führte Clinton mit 261 zu 202 Delegierten-Stimmen,
einschließlich der sogenannten Superdelegierten. Dabei handelt es sich um
Abgeordnete und Parteifunktionäre, die außerhalb der Vorwahlen für den
Nominierungsparteitag delegiert werden. Am Dienstag waren bei den Demokraten
1.681 Delegierte zu bestimmen. Für die Nominierung sind in dieser Partei
mindestens 2.025 Stimmen erforderlich.Mit Auszählungstand Mittwoch 07.00 Uhr
MEZ dürfte nun Clinton laut CNN auf 371 Delegierte zählen können, während
hinter Obama 306 Delegierte stehen dürften.
Republikaner: McCain eindeutiger Sieger
Eindeutiger die
Situation bei den Republikanern: Dort gewann der 71-jährige McCain in
mindestens neun Staaten, darunter auch in New York, wo allein schon 101
Delegiertenstimmen zu vergeben waren. Der Vietnamkriegsveteran profitierte
dabei von der Wahlempfehlung des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters
Rudolph Giuliani, der sich erst vor wenigen Tagen aus dem Wahlkampf
zurückgezogen hatte. "Wir haben einige der größten Staaten im Land
gewonnen", sagte McCain vor jubelnden Anhänger in Phoenix, Arizona. Er
gehe nun als Spitzenreiter in die verbleibenden Entscheidungen, nachdem er
lange Zeit als Außenseiter gehandelt worden sei. "Das stört mich
nicht im geringsten", fügte McCain hinzu.
Sehen Sie hier die Rede von McCain
Mitt Romney hat zu kämpfen
Ex-Gouverneur Mitt Romney
gewann am Dienstag (Stand 07.00 MEZ) in sechs Staaten, was aber nicht
ausreichte, um die Distanz zu McCain zu verkürzen. Der dezidiert
konservative Politiker war in seinem Heimatstaat Massachusetts erfolgreich,
wo er bis Anfang vergangenen Jahres Gouverneur war. Mit mehr als 80 Prozent
der Stimmen gewann der bekennende Mormone in dem von dieser
Religionsgemeinschaft geprägten US-Staat Utah.
Sehen Sie hier die Rede von Romney
Huckabee mit gutem Ergebnis
Besser als vielfach erwartet
schnitt der republikanische Ex-Gouverneur Mike Huckabee ab: Der ehemalige
Baptistenprediger gewann in fünf Staaten - darunter in seinem Heimatstaat
Arkansas - in denen er die Wählergruppe der konservativen Christen für sich
mobilisieren konnte.
Sehen Sie hier die Rede von Huckabee
Bei den Republikanern wurden am Dienstag 1.023 Delegierte in 22 Staaten bestimmt - vor dem "Super Tuesday" entfielen 102 auf McCain, 93 auf Romney und 43 auf Huckabee. Ebenfalls noch dabei war Ron Paul mit vier Stimmen. Für die Nominierung sind mindestens 1.191 Delegierte erforderlich. Mit Auszählungstand Mittwoch 07.00 Uhr MEZ dürfte nun McCain laut CNN auf 475 Delegierte zählen können, während dahinter Romney bisher 151 Delegierte und Huckabee 105 für sich gewinnen konnten. Endgültige Zahlen stehen erst im Laufe der nächsten Tage fest.
Wirtschaftsthemen im Vordergrund
Wähler beider Parteien gaben
die Entwicklung der Wirtschaft als wichtigstes Thema an. Bei den Demokraten
folgten danach der Irak-Krieg und die Gesundheitsversorgung. Für die
Republikaner war die Einwanderung das zweitwichtigste Thema und erst danach
die Entwicklung im Irak.
Gewählt werden konnte übrigens auch im Ausland, darunter in Österreich: In der Wiener Innenstadt konnten registrierte Auslandsamerikaner im Café Pickwick's ihre Stimme für einen der demokratischen Kandidaten abgeben. Auch am nächsten Dienstag (12. Februar) kann zwischen 12:00 und 22.00 Uhr gewählt werden.
Wahlsieger (Stand 8:38 Uhr MEZ)
- Hillary Clinton:
Arizona, Arkansas, Kalifornien, Massachusetts, New Jersey, New York,
Oklahoma, Tennessee
- Barack Obama: Alabama, Alaska, Colorado, Connecticut, Delaware, Georgia, Idaho, Illinois, Kansas, Minnesota, Missouri, North Dakota, Utah