US-Wahl

Streit um TV-Debatte zwischen Obama und McCain

25.09.2008

McCain versucht mit „Verzweiflungsschlägen“ den Absturz in den Umfragen wegen der US-Finanzkrise zu stoppen. Damit erntet er Spott.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Republikaner-Haudegen John McCain hatte Stunden vor dem ersten TV-Duell gegen Demokratenstar Barack Obama den Wahlkampf ins totale Chaos gestürzt: Wegen der Gefahr einer neuen „Great Depression“ setzte er seinen Wahlkampf aus – und wollte Präsidenten George Bush beim Durchboxen eines 700-Milliarden-Dollar-Pakets zur Rettung wankender Finanzriesen an der Wall Street helfen. Dazu forderte er eine Verschiebung der 90-Minuten-Debatte in Mississippi, für deren Vorbereitung sich Obama sogar drei Tage lang in einem „Trainingscamp“ kaserniert hatte.

Obama übertölpelt
Obama blieb cool: „Ein Präsident müsse die Fähigkeit haben, Dinge gleichzeitig zu tun“, sagte er. Und: „Gerade in Krisenzeiten sollten die Wähler von den Kandidaten hören.“ Obama fühlte sich in einem der dramatischsten Tage der US-Politik von McCain übertölpelt. Das Protokoll: Mittwoch, 8:30 Uhr: Obama will McCain telefonisch erreichen, um ihm eine gemeinsame Erklärung zur Finanzkrise vorzuschlagen. 14:30: McCain ruft zurück und will eine Verschiebung der TV-Debatte. 14:45: Noch bevor Obama reagieren kann, tritt McCain vor TV-Kameras.

Spott für McCain
Während Republikaner McCains „Patriotismus“ huldigten, wonach er das Wohl des Landes über eigene Polit-Ambitionen stelle, hagelte es seitens der Demokraten Hohn und Spott: McCain blieben nur mehr „Verzweiflungsakte“, so Obama-Strategen: Denn seine Umfragewerte stürzten schneller als der Dow-Jones-Aktienindex.

Hillary-Comeback?
Die Republikaner stecken in der Krise. Und bei den Demokraten brodelt die Gerüchteküche. So soll Obama-Vize Joe Biden nach dem TV-Duell mit Sarah Palin das Handtuch werfen und Hillary Clinton Platz machen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel