Am 20. Jänner übernimmt Barack Obama in einer pompösen Zeremonie das Amt des mächtigsten Mannes der Welt. Bei früheren Amtseinführungen gab es Pannen.
Der Amtsantritt des neuen US-Präsidenten wird traditionell mit großen Feierlichkeiten und viel Pomp begangen. Doch nicht alle Inaugurationen verliefen so, wie das Protokoll es vorgesehen hatte. Eine Chronik der denkwürdigsten Ereignisse bei früheren Amtseinführungen:
1829
Andrew Jackson wollte das "gemeine Volk" an seinem großen
Tag teilhaben lassen und öffnete die Türen des Weißen Hauses. Doch die rüden
Anhänger feierten auf ihre Weise: Sie stürmten die Villa, zerschlugen
Porzellan und Kristall, rissen Vorhänge herunter und hinterließen matschige
Fußspuren. Die "Einweihung" wurde so hitzig, dass Jackson sich nur noch mit
einem Sprung aus dem Fenster retten konnte und die Nacht in einem Hotel
verbrachte.
1841
William Harrisson wurde die klirrende Kälte am Tag seines
Amtsantritts zum Verhängnis. Ohne Mantel und Hut hielt der Präsident in
einem Eissturm die längste Antrittsrede in der Geschichte der USA.
Anschließend führte Harrison zu Pferd die Parade an. Einen Monat später
erlag er einer Lungenentzündung.
1849
Zachary Taylor dagegen hatte sich bis zur Unkenntlichkeit
gegen den Frost eingehüllt. Als er auf die Bühne trat, um seinen Schwur
abzuleisten, hielt die Menge ihn für einen Vagabunden. Mit Buhrufen
versuchte sie, den vermeintlichen Obdachlosen zu verjagen, bis das
Missverständnis geklärt war.
1861
Für Abraham Lincoln sah das Protokoll eine eher angenehme
Aufgabe vor. Bei seiner ersten Inauguration durfte er 34 hübsche Mädchen
küssen, die stellvertretend für die US-Staaten auf dem Podium defilierten.
1865
Weniger erfreulich war für Lincoln die zweite
Amtseinführung. Sein völlig betrunkener Stellvertreter Andrew Johnson machte
die Feier mit einer zusammenhanglosen, aber dafür flammenden Rede zu einer
peinlichen Veranstaltung für alle Anwesenden.
1873
Bei der zweiten Amtseinführung von Ulysses Grant war es so
kalt, dass mehrere Kadetten der berühmten Militärakademie West Point in
Ohnmacht fielen. Beim Bankett im ungeheizten Zelt gefroren Truthahn und
Champagner. Hunderte von Kanarienvögeln, die dem Fest eine elegante Note
verleihen sollten, erfroren buchstäblich im Flug und fielen auf die Gäste.
Die waren unterdessen damit beschäftigt, ihren vereisten Braten mit dem
Hackbeil zu bearbeiten.