Fast 15 Jahre nach dem Ende der Apartheid in Südafrika haben die USA den früheren Präsidenten Nelson Mandela und den ANC von der Terrorliste gestrichen.
Neben Mandela wurde auch seine Partei, der Afrikanische Nationalkongress (ANC), von der Terrorliste gestrichen. Wie das Weiße Haus mitteilte, unterzeichnete US-Präsident George W. Bush am Dienstag ein Gesetz, das die südafrikanische Regierungspartei nicht mehr als Terrororganisation einstuft.
Einreise nur mit Sondergenehmigung
Bisher hatte das
US-Außenministerium Mandela für jede Reise in die USA eine Sondergenehmigung
ausstellen müssen, die besagt, dass der Friedensnobelpreisträger kein
Terrorist sei. Mandela und andere ANC-Mitglieder können nun ganz normal ein
Visum für US-Aufenthalte beantragen.
Das Gesetz geht auf eine Initiative des demokratischen Abgeordneten Howard Berman zurück. Im April hatte sich US-Außenministerin Condoleezza Rice für die Streichung des ANC von der "schwarzen Liste" der Terrororganisationen stark gemacht. Rice sprach damals von einer "peinlichen Angelegenheit", dass sie Mandela immer noch eine Sondergenehmigung für die Einreise ausstellen müsse. Am vergangenen Freitag verabschiedete der US-Kongress das Gesetz.
Der ANC-Politiker Mandela hatte 1993 für seinen Kampf gegen das Apartheid-Regime in Südafrika den Friedensnobelpreis erhalten. 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt geworden. Seine Partei dominiert die südafrikanische Politik bis heute. Am 18. Juli wird Mandela 90 Jahre alt.