Thailand

Massenproteste gegen die Regierung

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Rund 100 Demonstranten konnten die Sicherheitssperre durchbrechen. Sie sind Anhänger des im Exil lebenden thailändischen Ex-Premiers Thaksin Shinawatra.

In Thailand sind regierungskritische Demonstranten bis vor das Tagungshotel des Gipfels der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) vorgedrungen. Nach Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften durchbrachen am Freitag rund 200 Demonstranten zwei Sicherheitsringe von Armee und Polizei um das Tagungszentrum in dem Küstenort Pattaya 130 Kilometer südlich von Bangkok.

Sturm auf ASEAN-Gipfel
Die Oppositionsanhänger drohten mit der Stürmung des ASEAN-Gipfels, falls der thailändische Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva nicht zurücktritt. Die mit roten T-Shirts gekleideten Regierungsgegner riefen: "Abhisit, hau ab!" Die mit Schlagstöcken bewaffneten Polizisten leisteten demnach nur geringen Widerstand, als die singenden und klatschenden Demonstranten vor das Luxushotel zogen, in dem die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten tagen.

Die Polizei kündigte aber an, "alle notwendigen Mittel" einzusetzen, um das Gelände zu räumen. Regierungschef Abhisit sagte, er werde die Anführer der Demonstranten im Laufe der Tages festnehmen lassen. "Gewisse Leute müssen für all diese Vorfälle Verantwortung übernehmen", sagte er der AFP.

"Regierung nicht demokratisch"
Insgesamt hatten sich rund tausend Gegner Abhisits in Pattaya versammelt. Sie sind Anhänger des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Ein Sprecher der Demonstranten erklärte, dass diese friedlich vor dem Hotel demonstrieren wollten. Sie wollten nichts kaputt machen, "aber wir müssen der Welt zeigen, dass die Regierung nicht demokratisch ist", sagte Arismun Pongreungrong.

Auch in der Hauptstadt Bangkok gingen die Anti-Regierungs-Proteste weiter. Vor Abhisits Amtssitz harrten am Freitag noch rund 4.500 Demonstranten aus, rund 1.000 weitere versammelten sich am Victory-Denkmal, wo Taxifahrer die Straße blockierten.

Demonstranten fordern Rücktritt
Am Mittwoch hatten bis zu 100.000 Menschen in Bangkok den Rücktritt der Regierung und des führenden Beraters von König Bhumibol Adulyadej, Prem Tinsulanonda, gefordert. Sie werfen ihm vor, Drahtzieher des Putsches zu sein, mit dem 2006 Thaksin gestürzt wurde.

Abhisit lehnt einen Rücktritt und die von den Demonstranten geforderten Neuwahlen ab. Abhisit ist der vierte Regierungschef seit dem Putsch von 2006. Thaksin wurde im vergangenen Jahr wegen Amtsmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt. Er setzte sich vorher ins Exil ab und ist auf der Flucht.

Die Thaksin-Anhänger akzeptieren Abhisit nicht, weil er die Wahlen 2007 verloren hatte und nur durch neue Bündnisse im Parlament eine Mehrheit bekam. Er ist erst seit dem vorigen Dezember im Amt. In dem Konflikt stehen sich die traditionellen urbanen Eliten und die arme Landbevölkerung Thailands, die Thaksin unterstützt, gegenüber.

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