300.000 bei Demo
Massenproteste gegen Paramilitärs in Kolumbien
07.03.2008
Am Donnerstag demonstrierten rund 300.000 Menschen in Kolumbien gegen die Gewalt der Paramilitärs und erinnerten an deren Opfer.
Etwa 300.000 Menschen haben am Donnerstag in Bogota und anderen Städten Kolumbiens gegen die Gewalt paramilitärischer Gruppen und auch des Staates demonstriert. Die Teilnehmer zeigten immer wieder Fotos von Opfern der Gewalt und forderten in Spruchbändern ein Ende "aller Massaker". Aufgerufen zu den Demonstrationen hatte die Bewegung der Opfer von Staatsverbrechen, sie wurden von mehreren Parteien unterstützt.
Gegen Paramilitärs und Staatsverbrechen
Die Kolumbianer
wollten ihre Solidarität zeigen "mit den vier Millionen Vertriebenen, den
15.000 Verschollenen und den 3.000 Menschen, die von den Paramilitärs in
Massengräbern verscharrt wurden", sagte ein Sprecher der Bewegung. Er
prangerte zugleich "Staatsverbrechen" an und kritisierte die kolumbianische
Armee, die oft ebenfalls Gewalttaten begehe und teilweise mit den
Paramilitärs zusammenarbeite.
15.000 Polizisten im Einsatz
"Das ist ein Marsch der
Solidarität. Wir marschieren, um unsere Unterstützung für alle
Verbrechensopfer zu demonstrieren", sagte Organisator Ivan Cepeda, dessen
Vater 1994 ermordet worden war, in Bogota. Wegen der Demonstration waren in
der Stadt 15.000 zusätzliche Polizisten im Einsatz. Nach Angaben der
Stadtverwaltung nahmen in der Hauptstadt 200.000 Menschen an der
Demonstration teil. Fernsehberichten zufolge versammelten sich in anderen
Städten weitere 100.000 Menschen.