Bei der Neuauszählung der Stimmen in Simbabwe kommt es Wahlbeobachtern zufolge zu massiven Manipulationen.
Die Neuauszählung der Ergebnisse der Parlamentswahl von Ende März in 23 Stimmbezirken sei mit gewichtigen Fehlern behaftet, erklärte die südafrikanische Wahlbeobachterin Dianne Kohler-Barnard am Montag.
Gezielte Aktion für Mugabe
Sie habe persönlich gesehen, wie
Wahlurnen manipuliert worden seien. Außerdem seien die Wahlbeobachter zum
Teil bewusst zu falschen Orten gebracht worden, um eine Kontrolle der
Auszählung zu erschweren. Diese Anzeichen sprechen dafür, dass es eine
konzertierte Aktion gibt, die Ergebnisse so zu fälschen, dass am Schluss ein
Wahlsieg von Präsident Robert Mugabe steht, wie die südafrikanische
Oppositionsabgeordnete der Demokratischen Allianz sagte.
Neuauszählung dauert eine Woche
Die Wahlkommission kündigte
unterdessen an, dass die Neuzählung nicht drei Tage, sondern vermutlich eine
Woche dauern wird, wie die staatliche Zeitung "Herald" berichtete. Die
Regierung war bei der Parlamentswahl am 29. März knapp unterlegen. Die
Ergebnisse der Präsidentschaftswahl wurden seither nicht bekanntgegeben. Die
Neuauszählung der Stimmen könnte dazu führen, dass Mugabes Partei ZANU-PF
doch noch zur Wahlsiegerin erklärt wird. Der seit 28 Jahren regierende
Mugabe klammert sich in dem verarmten Land an die Macht.
Politische Gewalt
Die Berichte über Gewalt und Unterdrückung von
Oppositionellen im Land reißen indes seit Tagen nicht ab. 3.000 Familien
sollen infolge politischer Gewalt aus ihren Häusern vertrieben worden sein.
Bis zu 500 Menschen wurden nach Oppositionsangaben verletzt, zehn weitere
seien getötet worden.