Es war der schwerste Anschlag im Irak seit Ende April.
Bei einem Bombenanschlag vor einer schiitischen Moschee im Nordirak sind am Samstag mindestens 64 Menschen getötet worden. Fast 200 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt. Es war der schwerste Anschlag im Irak seit Ende April, als zwei Selbstmordattentäterinnen in Bagdad 71 Menschen mit in den Tod rissen.
Lastwagen
Der Sprengsatz war in einem Lastwagen versteckt und
detonierte nach dem Mittagsgebet in der weitgehend von Turkmenen bewohnten
Stadt Tasa, rund 20 Kilometer südlich von Kirkuk. Ob es sich um einen
Selbstmordanschlag gehandelt habe, werde noch ermittelt, sagte Polizeichef
Jamal Tahir. Die Moschee und mindestens acht umliegende Häuser wurden den
Behörden zufolge zerstört. Augenzeugen berichteten, der Lastwagen sei auf
der Straße gegenüber der Moschee abgestellt gewesen.
Verzweifelte Suche
Stundenlang suchten Rettungskräfte unter den
Trümmern nach Opfern. Die US-Streitkräfte unterstützten die Suchaktion mit
Generatoren für Scheinwerfer. Verzweifelte Frauen baten die Helfer, selbst
nach ihren vermissten Angehörigen suchen zu dürfen. Krankenwagen brachten
die Verletzten, darunter auch Babys, ins Krankenhaus von Kirkuk, das
angesichts der Zahl der Verwundeten völlig überlastet war.
Der Anschlag wurde nur wenige Stunden nach einer Rede von Ministerpräsident Nuri al-Maliki verübt, in der der Regierungschef den Abzug der US-Truppen aus den irakischen Städten bis Ende des Monats als "großen Sieg" würdigte. Die Behörden haben gewarnt, dass Aufständische den Abzug zu neuen Anschlägen nutzen könnten, um das Vertrauen in die Regierung zu untergraben.