Der Paparazzo, der die pikanten Fotos aus Berlusconis Villa veröffentlicht hat, kündigt weitere Bilder an. Er habe zwischen 2006 und 2009 5.000 Fotos geschossen. Sie sollen "politisch peinlich" sein.
Der italienische Fotoreporter Antonello Zappadu, der wegen seiner Bilder des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi in Begleitung junger Frauen im Park seiner Luxusvilla auf Sardinien international für Schlagzeilen gesorgt hat, trotzt der Justiz, die 700 seiner Fotos konfisziert hat. "Ich habe zwischen 2006 und 2009 5.000 Fotos von Berlusconi geschossen. Es sind Bilder, die auf dem Flughafen der sardischen Stadt Olbia und in der Villa des Premiers aufgenommen wurden. Ich glaube, dass neue Fotos bald veröffentlicht werden, aber nicht in Italien", sagte der 52-jährige Paparazzo laut "La Repubblica". Zappadu berichtete, dass die von ihm aufgenommenen Fotos des Ministerpräsidenten nicht pikant, sondern "politisch peinlich" seien.
Barbusige Frauen und Topolanek
Der sardische Fotograf hat auch
zuletzt mit Fotos Berlusconis in seiner Luxusvilla auf Sardinien für
Aufregung gesorgt. Auf den unter anderem von der spanischen Tageszeitung "El
Pais" veröffentlichten Bildern sind barbusige Frauen bei einem Sonnenbad am
Pool zu sehen. Abgebildet ist auch ein nackter Mann, der Gerüchten zufolge
der ehemalige tschechische Premierminister Mirek Topolanek sein könnte.
Zappadu schoss auch Fotos der Silvesterparty 2008/2009 in Berlusconis Villa, an der sich auch die damals noch 17-jährige Neapolitanerin Noemi Letizia beteiligt hatte. Sie steht im Mittelpunkt des Scheidungsverfahrens, das Berlusconis Ehefrau Veronica Lario gegen den Medienzaren angestrengt hat.
Fotos konfisziert
Die römische Staatsanwaltschaft hatte vor zwei
Wochen die Konfiszierung von Zappadus Bilder beschlossen, nachdem
Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini den Fotografen wegen Betrugs und
Verletzung der Privatsphäre angezeigt hatte. Gegen den Fotografen wird jetzt
ermittelt. Der Premierminister hatte sich an die italienische Behörde zum
Schutz der Privatsphäre gewendet, um die Veröffentlichung der rund 700
Bildern zu verhindern, die in Berlusconis Villa zwischen Mai 2008 und Anfang
2009 geschossen worden waren.
Die abgebildeten Personen seien seine Gäste gewesen, behauptet Berlusconi. Mit den Fotos sei seine eigene Privatsphäre und jene seiner Gäste verletzt worden. Der Fotograf erwiderte, die Bilder seien auf legale Weise aufgenommen worden.