"Der neue Weg vorwärts" ist nicht der erste Bush-Plan für den Irak.
Mit seiner jüngsten Irak-Strategie "Der neue Weg vorwärts" versucht US-Präsident George W. Bush noch einmal, das Ruder herumzureißen. Doch die seit dem US-Einmarsch im März 2003 ausufernde Gewalt konnte bisher mit keiner Strategie eingedämmt werden. Im Folgenden die bisherigen gescheiterten Pläne zur Stabilisierung der Lage im Irak.
April 2003:
Der General im Ruhestand, Jay Garner, kommt mit
dem Mandat zum Wiederaufbau des Irak nach Bagdad. Doch in der Stadt mit
brennenden Ministerien, geplünderten Universitäten und zersplitterten
Polizei- und Sicherheitskräften erledigt sich das Projekt von selbst.
Mai 2003:
Bush ersetzt Garner durch den Zivilverwalter Paul
"Jerry" Bremer. Später schreibt dieser in seiner Autobiografie,
Bush habe ihm schon bei der Amtsübernahme gesagt, dies sei eine "unmögliche Aufgabe".
Mai 2004:
Bush legt einen fünfstufigen Übergangsplan vor.
Demnach soll eine Nationalversammlung eine neue Verfassung verabschieden,
die zu einer dauerhaften irakischen Regierung führen soll. Der US-Präsident sichert
Unterstützung bei der Schaffung von Sicherheit und dem Wiederaufbau
ziviler Strukturen zu.
November 2005:
Angesichts der zunehmenden Gewalt im Irak
präsentiert Bush einen neuen Plan, die "Nationale Strategie für einen
Sieg im Irak". Dabei verkündet er Fortschritte bei der Ausbildung
irakischer Truppen, sagt aber zugleich, dass ein Sieg Zeit und Geduld
erfordere.
Juni 2006:
Nachdem die irakische Regierung nach langen
Querelen im Amt ist, fliegt Bush in den Irak, um der Vorstellung des Plans
der Regierung zur Verbesserung der Sicherheitslage, der nationalen Versöhnung
und wirtschaftlichen Reformen beizuwohnen. Mit einem neuen Plan namens
"Operation Gemeinsam nach vorne" soll die Zahl irakischer Sicherheitskräfte
in Bagdad erhöht werden.
Juli 2006:
Nur sechs Wochen nach dem Scheitern des
vorangegangenen Plans präsentieren Bush und der irakische Ministerpräsident
Nuri al-Maliki einen neuen: Den irakischen Einheiten sollen mehr US-Militärpolizisten
zur Seite gestellt werden, US-Truppen aus dem Rest des Landes sollen in
Bagdad stationiert werden. Im Oktober geben die US-Truppen zu, dass auch
diese Strategie gescheitert sei.
Jänner 2007:
Unter dem Druck des Sieges der Demokraten
bei den Kongresswahlen und der bereits mehr als 3000 im Irak getöteten
US-Soldaten wollte Bush am Mittwoch (Ortszeit) seinen jüngsten Plan "Der
neue Weg vorwärts" vorstellen. US-Senatoren bestätigten Presseberichte,
wonach die US-Truppen im Irak um mindestens 20.000 Soldaten verstärkt werden sollen.
Hinzu kommen sollen wirtschaftliche Hilfen in Höhe von mehr als einer
Milliarde Dollar sowie Vorgaben für die irakische Regierung beim Kampf
gegen Aufständische.