Militärchef der ETA
Meistgesuchter ETA-Terrorist in Frankreich gefasst
17.11.2008
Der Mann soll seit fünf Jahren Chef der Kommandos der ETA und für mehrere Anschläge verantwortlich sein.
Spezialeinheiten der französischen und spanischen Sicherheitskräfte haben im Süden Frankreichs den mutmaßlichen Militärchef der baskischen Terrororganisation ETA festgenommen. Mikel Garikoitz Aspiazu Rubina, bekannt unter dem Namen "Txeroki", wurde gegen 3.30 Uhr in dem Skiort Cauterets in der Nähe von Lourdes in den Pyrenäen gefasst. Der 35-Jährige gilt in Spanien als der meistgesuchte Terrorist.
An oberster Stelle der Fahndungslisten
Zusammen mit dem
mutmaßlichen ETA-Führer wurde eine Frau festgenommen, deren Identität
zunächst nicht bekannt war. Die beiden seien bewaffnet gewesen, hätten aber
zum Zeitpunkt der Festnahme geschlafen. Die Beamten seien in eine Wohnung in
Cauterets eingedrungen, in sich Txeroki und dessen Komplizin befanden. Er
steht in den Fahndungslisten der Polizei an oberster Stelle. Die
französische Innenministerin Michele Alliot-Marie zeigte sich äußerst
erfreut über die Festnahme, die ein Beweis für die "ausgezeichnete
Zusammenarbeit" der Sicherheitskräfte beider Staaten im Kampf gegen den
baskischen Terrorismus sei.
Direkter Verantwortilcher für Terrorzellen
Txeroki soll
seit fünf Jahren der Chef der Kommandos der ETA und damit der direkte
Verantwortliche für die Organisation und die Befehlsgebung an die
Terrorzellen gewesen sein. Nach Angaben des spanischen Innenministers
Alfredo Perez Rubalcaba steht der 35-Jährige auch im Verdacht, an der
Ermordung von zwei spanischen Polizisten in der französischen Stadt
Capbreton am 1. Dezember 2007 beteiligt gewesen ist.
Für Madrider Bombenanschalg verantwortlich
Txeroki gilt als
Verfechter einer harten Linie in der Separatistenorganisation. Er gab nach
Erkenntnissen der Ermittler auch den Befehl zu dem Autobombenanschlag im
Dezember 2006 auf den Madrider Flughafen. Damals wurden zwei Menschen
getötet. Mit dem Anschlag durchbrach die ETA damals ihre "Waffenruhe"
und machte in Spanien die Hoffnungen auf eine Friedenslösung für das
Baskenland und auf ein Ende des Terrors zunichte. Die sozialistische
Regierung unter Jose Luis Rodriguez Zapatero brach nach dem Anschlag sofort
die informellen Friedensgespräche mit der ETA ab, die sie zwei Jahre zuvor
aufgenommen hatte.
Vor seinem Aufstieg zum Militärchef der ETA soll Txeroki der Terrorzelle der ETA in der Gegend von Bilbao angehört und an mehreren Anschlägen der Organisation beteiligt gewesen sein. Auf sein Konto geht unter anderem die Ermordung des Richters Jose Maria Lidon im November 2001.
Die ETA kämpft mit den Mitteln des Terrors für einen unabhängigen baskischen Staat. Bei Anschlägen der Organisation wurden seit 1968 mehr als 800 Menschen getötet.