Über 150 Verletzte bei vier Explosionen in Bagdad und Mosul sind zu beklagen.
Bei einer Serie von Bombenanschlägen im Nordirak und in der Hauptstadt Bagdad sind am Montag nach offiziellen Angaben mindestens 33 Menschen getötet worden. Ziel der Attentäter waren überwiegend von Schiiten bewohnte Gebiete. Die neuerliche Gewalt nährte Zweifel an der Fähigkeit der irakischen Sicherheitskräfte, den Schutz der Bevölkerung zu garantieren.
Autobomben
Allein in dem 20 Kilometer östlich von Mossul
gelegenen Dorf Al-Chasna kamen bei der Explosion zweier Autobomben 26
Menschen ums Leben, 128 wurden verletzt. Die in Lastwagen versteckten
Sprengkörper waren im Minutenabstand detoniert. Etwa 40 Häuser wurden dem
Erdboden gleichgemacht und begruben Menschen unter sich. "Was haben wir den
Terroristen angetan, dass sie unschuldige Menschen im Schlaf umbringen",
rief eine entsetzte Frau, deren Gesicht blutverschmiert war. Ihr Mann und
eine Schwester waren unter den Toten.
In der Gegend um Mossul, der Hauptstadt der Provinz Ninive, sind Schießereien und Bombenanschläge an der Tagesordnung. Dort ringen Araber und Kurden um die Vorherrschaft, was neue Spannungen auslösen und die Stabilität des Landes gefährden könnte.
Taglöhner
In Bagdad kamen bei der Explosion zweier Bomben
nach Angaben aus Krankenhauskreisen sieben Taglöhner ums Leben. Die Polizei
hatte zunächst von mehr Toten gesprochen.
Die Gewalt zwischen den Religionsgemeinschaften im Irak ist in den zurückliegenden 18 Monaten erheblich zurückgegangen. Dennoch gelingt es Extremisten immer wieder, Anschläge zu verüben, die die unerfahrenen und schlecht ausgerüsteten irakischen Sicherheitskräfte nicht verhindern können. Die US-Truppen hatten sich unlängst aus den irakischen Städten zurückgezogen.
Anstieg der Gewalt
Ministerpräsident Nuri al-Maliki warnte mit
Blick auf die im Jänner anstehenden Wahlen vor einem Anstieg der Gewalt. Die
Extremisten wollten den Irak destabilisieren, sagte Maliki. Er und seine
Verbündeten hatten wegen der verbesserten Sicherheitslage Gewinne bei den
Regionalwahlen erzielt. Eine Zunahme der Gewalt könnte Malikis Chancen
beeinträchtigen.