Massaker-Opfer

Mögliches Massengrab in Screbrenica gefunden

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Mehr als zehn Jahre nach dem Massaker werden immer noch weitere Massengräber entdeckt, ersten Angaben zufolge sollen Überreste von etwa einem Dutzend Menschen darin liegen.

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Massaker von Srebrenica ist in Bosnien-Herzegowina womöglich ein weiteres Massengrab von Opfern des Kriegsverbrechens entdeckt worden. In der Ortschaft Kamenica in der Nähe der ostbosnischen Stadt Zvornik sei ein zehn Mal drei Meter großes Grab gefunden worden. In den kommenden zwei Wochen sollten die darin befindlichen sterblichen Überreste von vermutlich mehreren Dutzend Menschen geborgen werden. Beim Abtragen einer ersten Erdschicht wurden den Angaben zufolge die Überreste von rund einem Dutzend Menschen gefunden.

Es wird vermutet, dass die Massaker-Opfer in das Grab in Kamenica umgebettet wurden, nachdem sie zunächst an einem anderen Ort begraben worden waren. Dies sollte offenbar die Tragweite des Verbrechens verschleiern. Vor kurzem war in Kamenica bereits ein solches Grab mit umgebetteten Leichen entdeckt worden.

Bei dem Massaker von Srebrenica hatten bosnisch-serbische Truppen 1995 rund 8.000 Muslime umgebracht. Die Opfer wollten sich in der damaligen UNO-Schutzzone in Sicherheit bringen, wurden aber von niederländischen Blauhelm-Soldaten im Stich gelassen. Das Massaker gilt als schlimmstes Kriegsverbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis dato wurden mehr als 3.200 Opfer des Verbrechens identifiziert, das vom Haager UN-Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien (ICTY) als Völkermord eingestuft wurde. Als ein Hauptverantwortlicher für das Massaker gilt der im Juli festgenommene frühere politische Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic. Weiterhin flüchtig ist Ex-General Ratko Mladic.

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