Seltener Auftritt

Mutmaßliche Töchter von Putin reden bei Wirtschaftsforum

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Seltener öffentlicher Auftritt von Maria Woronzowa und Katerina Tichonowa in St. Petersburg. Sie sollen Putins Töchter sein. Putin selbst will Abhängigkeit vom Westen weiter verringern. 

Die zwei mutmaßlichen Töchter Wladimir Putins zeigen sich selten öffentlich - nun sind beide beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg aufgetreten. Bevor der russische Präsident selbst eine Rede bei der Veranstaltung halten wollte, diskutierte am Freitag die Biologin Maria Woronzowa zu Biodiversität. Die Technologie-Expertin Katerina Tichonowa sprach bereits am Donnerstag per Videolink in einer Runde zu "technologischer Souveränität" etwa im Verteidigungssektor.

Wladimir Putins Tochter Katerina Tichonowa spricht bei einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

Wladimir Putins Tochter Katerina Tichonowa spricht bei einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg. 

© AFP/Olga MALTSEVA
× Wladimir Putins Tochter Katerina Tichonowa spricht bei einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

Putin hält sein Privatleben sehr bedeckt. Er hat niemals bestätigt, dass die beiden Frauen seine Töchter sind. Doch in Medien wurde breit über die Familienbande berichtet und das US-Finanzministerium hatte die 39-jährige Maria Woronzowa und die zwei Jahre jüngere Tichonowa in einem Sanktionsbeschluss 2022 als "Töchter des russischen Präsidenten Wladimir Putin" bezeichnet.

Von links: Katerina, Wladimir, Ljudmila und Maria im Jahr 2002

Von links: Katerina, Wladimir, Ljudmila und Maria im Jahr 2002 im äußersten Osten Russlands - in Primorje, Grenzregion zu China. 

© CC BY 4.0

Die seltenen Auftritte der Frauen erfolgten beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg, der wichtigsten derartigen Veranstaltung in Russland. Sie waren in der Vergangenheit bereits bei der Konferenz als Gäste anwesend, laut unabhängigen russischen Medien war es nun aber das erste Mal, dass Woronzowa und Tichonowa im Rahmen des offiziellen Programms auftraten.

Putin spricht: Er will Abhängigkeit der Wirtschaft vom Westen weiter verringern

Der russische Präsident Wladimir Putin will sein Land wirtschaftlich zunehmend unabhängiger vom Westen machen und verstärkt nichtwestliche Währungen nutzen, sagte Putin am Freitag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

40 Prozent des russischen Außenhandels in Rubel  

Der Handel mit Asien steige derzeit und es würden fast 40 Prozent des russischen Außenhandels nun in Rubel abgewickelt. Hingegen lasse der Handel nach, der in Dollar, Euro und anderen westlichen Währungen abgewickelt werde.

Russland wird nach Putins Worten versuchen, den Anteil der in den Währungen der BRICS-Länder abgewickelten Transaktionen zu erhöhen. Zur Gruppe der großen Schwellenländer gehören Staaten wie Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS). "Letztes Jahr hat sich der Anteil der Zahlungen für russische Exporte in den sogenannten 'toxischen' Währungen unfreundlicher Staaten halbiert", sagte Putin in wiederholter Anspielung auf zumeist westliche Länder, die Sanktionen gegen Russland wegen dessen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt haben.

"Der Anteil des Rubels an Export- und Importtransaktionen wächst – er nähert sich heute 40 Prozent", betonte Putin.

Wladimir Putin trifft beim Wirtschaftsforum ein.

Wladimir Putin trifft beim Wirtschaftsforum ein.

© APA/AFP/POOL/Alexander KAZAKOV
× Wladimir Putin trifft beim Wirtschaftsforum ein.

Russland will seine Importe reduzieren 

Russland müsse seine Importe reduzieren, indem es eine wettbewerbsfähige Produktion aufbaue und die Investitionen in Anlagevermögen bis 2030 um 60 Prozent erhöhe, erklärte Putin. Er fügte hinzu, der Wert des russischen Aktienmarktes sollte sich bis Ende des Jahrzehnts verdoppeln und dann zwei Drittel der russischen Wirtschaftskraft ausmachen.

Das russische Bruttoinlandsprodukt wächst derzeit trotz der Sanktionen des Westens. Die Regierung in Moskau rechnet für 2024 mit 2,8 Prozent Wachstum. Im vorigen Jahr ging es mit 3,6 Prozent sogar stärker bergauf als in den USA oder in der Europäischen Union.

Kriegswirtschaft in Russland

Der Aufschwung wurde durch kriegsbedingt hohe Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit begünstigt. Ökonomen argumentieren jedoch, dass das Wachstum auf staatlich finanzierter Waffen- und Munitionsproduktion beruht. Darunter verbergen sich demnach Probleme, die einem besseren Lebensstandard der Bevölkerung im Wege stehen.

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