Der staatenlose 88-Jährige soll Aufseher im Vernichtungslager Sobibor gewesen sein. Gegen ihn besteht der Verdacht der Beihilfe zum Mord an mindestens 29.000 Juden.
Der mutmaßliche NS-Verbrecher Iwan Demjanjuk wird offenbar in Kürze von den USA nach Deutschland ausgeliefert: Bei der deutschen Regierung wurden entsprechende Reisedokumente beantragt, wie die Einwanderungs- und Zollbehörde am Dienstag mitteilte. Gegen den staatenlosen 88-Jährigen hat das Amtsgericht München vor knapp zwei Wochen Haftbefehl erlassen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft besteht gegen Demjanjuk der dringende Verdacht, Beihilfe zum Mord an mindestens 29.000 Juden geleistet zu haben.
Der gebürtige Ukrainer war den Ermittlungen zufolge 1943 Aufseher im Vernichtungslager Sobibor. Er kam 1952 in die USA und erhielt 1958 die amerikanische Staatsbürgerschaft, die ihm inzwischen aber wieder aberkannt wurde. Nach Angaben seines Sohnes vom Dienstag hält sich Demjanjuk in seiner Wohnung auf.