Nach den wiederholten Pannen mit ihrem Regierungsflugzeug bricht die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock die geplante Reise zu einem einwöchigen Besuch in der Pazifik-Region nun doch ab. Zudem wird der Pannen-Airbus vorzeitig aussortiert.
Die überraschende Entscheidung fiel Dienstagfrüh. Ursprünglich war die Grünen-Politikerin zu Besuchen in Australien, Neuseeland und der Insel-Republik Fidschi erwartet worden. Baerbock selbst zeigte sich am Dienstag verärgert.
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"Wir haben bis zuletzt geprüft und geplant, aber leider war es nicht mehr möglich, die geplanten Reisestationen der Indo-Pazifik-Reise nach dem Ausfall des Flugzeugs der Flugbereitschaft mit den noch verfügbaren Optionen logistisch darzustellen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.
Regierungsmaschine wird aussortiert
Auch für die Regierungsmaschine "Konrad Adenauer" hat das Reise-Chaos Konsequenzen. Der Airbus fliegt aus der Flugbereitschaft. „Wir werden die beiden A340 so schnell wie möglich, das heißt in den kommenden Wochen, vorzeitig außer Dienst stellen.", erklärt ein Sprecher der Luftwaffe gegenüber der "Bild"-Zeitung. Dass die Flugzeuge aussortiert werden, war bereits beschlossene Sache. Doch jetzt werden sie noch früher als geplant, aus dem Verkehr gezogen. Eigentlich hätten die beiden Airbus A340 erst im September dieses Jahres und Ende 2024 aus der Flugbereitschaft aussortiert werden sollen.
"Wir haben alles versucht"
Nach Angaben aus ihrer Delegation hätte Baerbock wegen der defekten Luftwaffen-Maschine eigentlich am Vormittag von der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, mit ihrem Tross per Linienflug direkt zur australischen Metropole Sydney aufbrechen sollen. Doch das erwies sich offenkundig als nicht praktikabel.
Die deutsche Außenministerin zeigte sich am Dienstag verärgert. "Wir haben alles versucht: leider ist es logistisch nicht möglich, meine Indo-Pazifik-Reise ohne den defekten Flieger fortzusetzen. Das ist mehr als ärgerlich", schrieb die Grünen-Politikerin auf der früher als Twitter bekannten Online-Plattform X. "Im Indo-Pazifik haben wir nicht nur enge #Freunde und #Partner. Die Region wird die #Weltordnung des 21. Jahrhunderts entscheidend prägen", ergänzte Baerbock. "Daher ist der inhaltliche und persönliche Austausch so wichtig."
Delegation war bereits abfahrbereit - dann wurde abgebrochen
Noch in der Nacht waren Baerbocks Delegation und die mitreisenden Journalisten gebeten worden, sich zur Abfahrt zum Flughafen um 08.00 Uhr in der Lobby des Hotels zu treffen. Die zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Entscheidung zum Abbruch der Reise fiel erst, als der gesamte Tross bereits abfahrbereit in der Lobby stand.
Aus der Delegation war von einer am Ende schweren Entscheidung die Rede. "Das ist alles sehr misslich", hieß es. In den kommenden Monaten werde es darauf ankommen, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen. So müssten voraussichtlich hochrangige Beamte nach Australien, Neuseeland und Fidschi zu Gesprächen und wichtigen Terminen reisen. Die abgebrochene Reise müsse nachgearbeitet werden. Der Indo-Pazifik bleibe Schwerpunkt für die deutsche Regierung.
Baerbock musste wegen eines Defekts an den Landeklappen des Airbus A340-300 am Montag einen längeren Zwischenstopp in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten einlegen. Stunden später hob die Maschine nach einem Testlauf erneut ab - und musste wieder aus dem gleichen Grund umkehren.