Analyse: Briten in der Krise

Nachfolge-Kampf nach Truss-Aus

21.10.2022

Was ist da los? Großbritannien taumelt von einer Krise in die nächste. Der Rücktritt von Liz Truss nach nur 44 Tagen als Premierministerin ist Rekord. Wer Truss folgen könnte.

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London. Seit dem Brexit kommt Großbritannien nicht zur Ruhe. Erst scheiterte Boris Johnson als Premier. Er stolperte über die „Partygate-Affäre“, erzählte Unwahrheiten über rauschende Feiern während des Lockdowns in seinem Amtssitz. Jetzt der schnelle Abgang von Liz Truss, die nur sechs Wochen im Amt gewesen ist.

Bis zum 31. Oktober soll die konservative Partei einen neuen Regierungs-Chef ernennen. Der Vorsitz der jeweiligen Regierungspartei und das Amt des Regierungschefs sind untrennbar miteinander verknüpft. Ein neuer Premier wird von König Charles III. ernannt. Wer jetzt folgen könnte:

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Rishi Sunak (42): Ex-Finanzminister, war Schatzkanzler unter Boris Johnson. In der parteiinternen Stichwahl im Sommer unterlag er knapp seiner Rivalin Liz Truss. Sunak und seine Ehefrau sind Milliardäre, er warnte von Beginn an vor der Steuerreform von Liz Truss für die Finanzmärkte. Wettbüros sehen ihn als Favoriten.

 

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Penny Mordaunt (49): Aktuell ist sie „Leader of the House“ (Ministerin für parlamentarische Angelegenheiten). Unter Johnson war sie für wenige Monate Verteidigungsministerin. Extrem beliebt innerhalb der Partei, allerdings gibt es Zweifel, ob man abermals eine „unerprobte“ Kandidatin an die Spitze stellen soll.

 

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Boris Johnson (58): Der umstrittene Ex-Premiers will sein Comeback feiern: Er „sei bereit“ und wolle antreten, erklärte sein Parteikollege James Duddrige am Freitagabend. Mehrere Kabinettsmitglieder sprachen sich bereits für eine Rückkehr des 58-Jährigen aus.

 

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Suella Braverman (42): Fuhr als Innenministerin einen harten Kurs gegen Migranten. Flüchtlinge wurden sofort zurückgeschickt oder nach Ruanda ausgeflogen.

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